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Ordnung eines Organisators, sondern von selbst durch das jeweilige

eigennützige Handeln der Einzelnen; z. B. entstünde darnach das

Geld durch Bereithalten und Verwenden der jeweils absatzfähigsten

Ware — also aus dem Verhalten des eigennützigen Wirtschafters,

nicht durch Anordnung eines Organisators. Erst hinterdrein, so

meint man, stempelt der Staat diese Geldware ab und gliedert sie

in seine Rechtsordnung ein. Ebenso wird die G e l d m e n g e nicht

durch absichtliche Anordnung geregelt, ebenso nicht das Wachstum

des Kapitals, sondern beides durch Angebot und Nachfrage usw. —

Der Sinn dieser Sätze ist immer der gleiche: das Zusammentreffen

der einzelnen Wirtschaftshandlungen ist es, woraus sich die Wirt-

schaftserscheinungen ergeben — Zweckmäßiges würde also ohne

Zweckgedanken erreicht (ähnlich wie in der Lehre D a r w i n s ) .

Ferner: sind diese Wirtschaftshandlungen staatlich ungestört und

nur durch den individuellen Eigennutz bestimmt, so ergibt sich die

„natürliche Ordnung“. Das bedeutet dann weiter: die aus dem Zu-

sammentreffen der Wirtschaftshandlungen sich ergebende Wirt-

schaftsordnung ist die allein richtige, die beste. „Diejenige Ordnung

der Dinge, welche ... im allgemeinen ... notwendig ist, wird im-

mer durch die natürliche Neigung der Menschen bestimmt.“

1

Es

führt also die Lehre vom Eigennutz n o t w e n d i g zur Lehre

von der Freiheit. Es sind genau dieselben Vordersätze mit denselben

Schlußfolgerungen, die in Frankreich gelehrt wurden: laissez faire,

laissez passer, le monde va de lui même.

C. Die S c h u l e S m i t h e n s

Die Ansichten der Schule Smithens über die Natur des wirt-

schaftlichen Eigennutzes und des Wettbewerbes sind grundsätzlich

dieselben. Bei Ricardo ist Eigennutz, Wettbewerb und Wirtschafts-

freiheit eine selbstverständliche Sache. Das „Verfolgen des indivi-

duellen Nutzens ist wunderbar mit der allgemeinen Wohlfahrt der

Gesamtheit verbunden. Indem es den Fleiß anregt, wenn man die

Erfindungsgabe b e l o h n t . . . verteilt es die A r b e i t . . . am wirtschaft-

4

4

Adam Smith: a. a. O., Buch 3, am Anfang.