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ihre Bedingung. Hat doch jede beliebige Handlung, sei es die eines
Eisendrehers an der Drehbank, die eines Fabriksleiters, die eines
Händlers, nur dann die Bedeutung w i r t s c h a f t l i c h e r Hand-
lungen (und nicht etwa nur die Bedeutung eines technischen Agie-
rens), wenn diese Handlungen eine bestimmte Stellung im Glieder-
bau des Gebildes, das heißt wenn sie die Natur der G l i e d l i c h -
k e i t erlangen; nämlich des Eisendrehers innerhalb des Glieder-
baues „Drehereiabteilung“ und „Betrieb“, des Fabriksleiters außer-
dem innerhalb jenes höheren Gebildes, das in dem Zusammenhange
liegt, den die Fabrik mit ihren Vor- und Nachproduzenten (und
schließlich mit der ganzen Volkswirtschaft) einnimmt. Wenn da-
gegen der Eisendreher am Nordpol arbeitet, wenn die Erzeugnisse
der Fabrik von den Nachproduzenten nicht verwendet werden,
dann hat, das liegt klar zutage, keine Wirtschaftshandlung statt-
gefunden. Es war nur ein technisches Handeln und Agieren, was
geschah; denn es fand dabei keine E i n g l i e d e r u n g in den ge-
gebenen Gliederbau der Wirtschaft statt.
Wenn nun der Grundgedanke der individualistischen Lehre, daß
die wirtschaftlichen Erscheinungen sich vom Einzelnen ableiten,
falsch ist, dann müssen auch die Folgerungen daraus falsch sein, und
zwar: zuerst die Folgerung, daß die einzelne Wirtschaftshandlung
wesenhaft und grundsätzlich unter der Bedingung des individuel-
len Willens und Zieles stünde, das heißt eben unter der Bedingung
des „Selbstinteresses“, des Eigennutzes; damit ist ferner falsch, daß
das eigennützige Handeln die eindeutige Bestimmtheit und damit
die kausalmechanische Natur der Wirtschaft bedinge; desgleichen,
daß das Handeln unter der Bedingung des Wettbewerbes der Eigen-
nutze (Egoismen) untereinander stünde; damit ist weiter falsch, daß
das Waltenlassen des Eigennutzes der Einzelnen, daß „Freiheit“ die
Lebens- und Wesensbedingung der Wirtschaft sei; und endlich
ebenso falsch, daß diese Freiheit die „natürliche Ordnung", den
ungestörten Kausalmechanismus (den „ordre naturel“) des Wirt-
schaftslebens ausmache. Die b i s h e r i g e L e h r e v o m E i -
g e n n u t z i s t t h e o r e t i s c h , v e r f a h r e n m ä ß i g u n d
w i r t s c h a f t s p o 1 i t i s c h v o m A n f a n g
b i s z u m E n d e f a l s c h .