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„Ideell“ kann der Preis nur dadurch sein, daß schon der Glieder-

bau von Leistungen, dessen Verhältnisse er ausdrückt oder anzeigt,

etwas Ideelles, Geistiges ist. Denn nicht in der Stofflichkeit der Gü-

ter, die nicht geistig ist, sondern in der Zielbezogenheit der Güter,

die durchaus geistig, ideell ist, liegt das Wirtschaftliche der Güter-

welt beschlossen. Die Schnellpresse ist nicht als Zentnergewicht von

Stahl und Eisen, sondern als Vorziel für das Endgenußziel „Bücher-

lesen“, „Gedichtelesen“, als Glied im Gesamtganzen der „Mittel für

Ziele“ ein Gut. Darum kann sie „richtiges“ oder „unrichtiges“ Vor-

ziel mit „richtigem“ oder „unrichtigem“ Preise sein.

Die Frage, wie jener „Ausdruck“ zustande kommt, bezeichnet die

Aufgabe der Preistheorie. Wir können sie hier nicht näher behan-

deln, jedoch ist soviel klar, daß weder eine Art von „objektiver“

Wertsubstanz, der Arbeitsstundengehalt der Güter, noch die sub-

jektive Wertschätzung nach dem jeweils kleinsten Nutzen jenen

„Ausdruck“ bilden können; denn der Ausdruck muß von den

Leistungen herkommen, er muß die Leistungen anzeigen, er kann

nicht selbst eine Art von Substanz (Arbeitsmengen), noch auch ein

psychologischer Vorgang (Nutzenstiftung, Sättigung) sein. Geht

man aber von den Leistungen aus, so ergibt sich, daß stets nur ein

Gliederbau, eine Ganzheit von Leistungen bestehen, also nur ein

Gebilde (z. B. Betrieb, die Volkswirtschaft, die Weltwirtschaft) et-

was leisten kann, daß daher nur der Leistungsstand einer Ganzheit

maßgebend ist, die einzelnen Leistungen — einzelner Menschen, Gü-

ter, Kapitalien — dagegen an sich nicht möglich, vielmehr nur glied-

haft zu begreifen sind. — Diese Gliedhaftigkeit der Leistungen nun

führt zu dem Begriffe der „Gleichwichtigkeit“ aller Leistungen eines

Gebildes (aller Glieder einer Ganzheit). Grundlegend ist ferner die

Tatsache, daß viele Leistungen unverbrauchlich in späteren (nach-

geordneten) Leistungen weiter erhalten bleiben, weiter wirksam

sind. Während z. B. ein Stück Brot in seiner Leistung aufgebraucht

wird, wird der Erfindergedanke bei seiner Verwendung nicht auf-

gebraucht, die Erfinderleistung bleibt in der Leistung des ausführen-

den Arbeiters erhalten und wirksam. Dieses weiter Wirksambleiben

vieler Leistungen in späteren bedeutet also eine völlige oder ver-

hältnismäßige U n v e r b r a u c h l i c h k e i t , damit aber in der

Folge — Unquantifizierbarkeit. Trotzdem die unverbrauchlichen

Leistungen bewirtschaftet werden müssen, sind sie doch in ihrem

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