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talle und dergleichen. Sie werden zu Erscheinungen wirtschaftlicher

Art erst, i n d e m s i e i n d a s s i n n v o l l g e g l i e d e r t e

S y s t e m d e r M i t t e l f ü r Z i e l e e i n g e h e n, welches

allein den Inbegriff der Wirtschaft ausmacht. Indem sie also

G l i e d l i c h k e i t in einer wirtschaftlichen Ganzheit, indem sie

Rang, Leistung innerhalb der gültigen Ziele erlangen — dadurch

erst werden sie zu wirtschaftlichen Erscheinungen. Wenn sich nun

zeigt, daß das sinnvoll gegliederte Ganze der wirtschaftlichen Mittel

durch Eingliederung neuer Mittel, nämlich durch die Vermehrung

der vorhandenen Waren, eine Umgliederung dahin erfährt, daß nun

mehr Mittel für die Erreichung anderer Ziele aufgewendet werden

können als bisher (woraus sich zum Beispiel ein niedrigerer Preis des

Gemüses ergeben kann); oder daß bei einströmenden Noten eine

andere Gliederung der Verbrauchsvorgänge und Erzeugungsvor-

gänge, kurz, wieder eine Umgliederung der Mittel sich ergibt —

dann erweisen sich alle jene „Gesetze“ zwar als Ausdruck eindeuti-

ger Zusammenhänge, aber nicht mengenhaft eindeutiger, wie beim

Gravitationsgesetz, sondern ideell eindeutiger, wie bei den Ge-

setzen richtigen Denkens in der Logik: sie erweisen sich nicht als

mechanisch-ursächliche Gesetze, sondern als Gesetze sinnvoller

Gliedverbundenheit der wirtschaftlichen Mittel in ihren Leistun-

gen; während von sinnfreier, ursächlicher Verknüpfung, von me-

chanischer Abfolge der Erscheinungen keine Spur übrigbleibt. „Um-

gliederung der Mittel“ ist ein ebenso sinnvoller und kein mechani-

scher Begriff, wie etwa die „Umgliederung einer Schlußkette“ durch

Änderung ihrer Prämisse, die sich sinnvoll nach der Gliederung

logischer Ganzheiten bestimmt.

Die Eindeutigkeit der wirtschaftlichen Zusammenhänge war nun

ebenso sichergestellt wie bei der ursächlichen Auffassung, / ein

W a r u m u n d W e i l g a b e s a u c h f ü r m i c h , aber es

war kein mechanisches Warum und Weil (welches nur das mengen-

haft bestimmbare Vorher des Nachher ist), sondern die leistungs-

mäßige Gliedlichkeit der wirtschaftlichen Erscheinungen; es war

der e i n s i c h t i g erfaßbare, weil sinnvolle Zusammenhang, aus

dem sich die ideell eindeutige Bestimmtheit ergab — nun stand

Gliedlichkeit gegen Ursächlichkeit!

Was für die Volkswirtschaftslehre sich so deutlich zeigte, mußte

auch für die gesamte Gesellschaftslehre (Soziologie) gelten, da der

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