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Universalismus die Gesellschaft als eine Ganzheit nachwies, die, in

verschiedene Teilinhalte (wie Wissenschaft, Kunst, Wirtschaft usw.)

zerfallend, sich durch und durch als Gliederbau und Einheit be-

währte.

Daß der Begriff der Ganzheit nun aber weiterhin nicht nur für

Wirtschaft und Gesellschaft gelte, sondern für alles Geistige, diese

Erkenntnis war nicht mehr schwer zu finden (er gilt zuletzt für alles

Sein überhaupt, doch ist an dieser Stelle von dieser Folgerung bes-

ser noch abzusehen). Denn wenn in der menschlichen Gesellschaft,

die etwas Geistiges ist, Eindeutigkeit und Notwendigkeit nicht

einem toten Mechanismus entspringen, dann muß es auch in der

übrigen geistigen Welt so zugehen. Für die Psychologie zeigte sich

auf den ersten Blick, daß der Begriff der sinnvoll gegliederten Ganz-

heit für ihren Gegenstand und ihr Verfahren grundlegend sei.

Wenn zum Beispiel die seelischen Vorgänge als „Assoziationsmecha-

nik“ der Vorstellungen gefaßt und dadurch die seelischen Elemente

als einzelne Atome behandelt werden, gleich Kieselsteinen, die vor

ihrer „Verbindung“ schon selbständig bestehen, so sind nicht nur

keine Sacherkenntnisse gewonnen, wie der Fortgang der Forschung

immer mehr zeigte, sondern es ist auch die Seele glücklich aus unse-

rer eigenen Seele ausgetrieben (die Atomisten waren freilich stolz

auf ihre „Psychologie ohne Seele“).

Ebensowenig vermag die Geschichtswissenschaft mit dem Kausal-

begriff je ernsthaft zu arbeiten. Was soll es denn etwa / heißen,

wenn gesagt wird: „Die Schlacht bei Waterloo ist die Ursache des

Zusammenbruches

der

Napoleonischen

Herrschaft“?

„Ursache“

heißt hier in Wahrheit nur: Grund für ein sinnvoll zusammen-

hängendes staatliches (usw.) Handeln, also Begriffsgrund, nicht

Kausalgrund, zum Beispiel logischer Grund für die Handlungen

Napoleons, die Niederlegung der Krone nach der Schlacht und

Flucht auf einen englischen Kreuzer; oder: logischer Grund für die

Umgliederungen im Staatensystem Europas — ganz ähnlich dem

„Einströmen“ von Banknoten, das zu sinnvoller logischer Um-

gliederung der wirtschaftlichen Mittel führt — kurz, es sind lauter

s i n n v o l l e

G a n z h e i t s - U m g l i e d e r u n g e n ,

um

die

es sich in der Geschichte handelt; von mechanischer Abfolge der

Erscheinungen, von quantitativ bestimmter Ursächlichkeit im me-

thodischen Sinne und darum von naturwissenschaftlichem Ver-