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qualifizierter durch unqualifizierte Arbeit meist Bestandteil des

technischen oder organisatorischen Fortschrittes war. Dann wird durch

die Ausschaltung gewisser Kostenelemente sogar ein erhöhter Preis der

unqualifizierten Arbeit (durch erhöhte Lebenskosten) weitaus

überkompensiert. Und noch ein anderer zyklischer Vorgang spielt sich

hier in Verbindung mit den vor sich gehenden Bedarfs- und

Verbrauchsverschiebungen ab. Indem die verbilligten Waren in höherem

Maß in Anspruch genommen werden, kann einerseits leicht (z. B. durch

Verteuerung ihrer Rohstoffe infolge des Mehrverbrauches) die

Verbilligung beeinträchtigt werden, während andrerseits das Steigen der

Preise solcher anderer Produkte, für welche die verbilligten zum Teil als

Ersatz eintreten, z. B. Eisen für Holz, gehemmt wird. Dieser Fall liegt

namentlich bei dem bekannten modernen Prozeß des Ersatzes organischer

Stoffe durch anorganische vor. Aber auch wenn bei Mißernte in Weizen

für diesen Roggen, Kartoffeln usw. eintreten, bei Teuerung des Kakaos, Tee

und Kaffee, bei Teuerung der Kohle Rohöl und dergleichen, gehen

derartige Verschiebungen vor, die beim verteuerten Artikel die

Preissteigerung, beim stellvertretenden die Verbilligung hemmen.

Diese beiden zyklischen Vorgänge lassen sich auch in allgemeinerer

Weise feststellen: die Verbilligung und Verreichlichung einzelner

Gütergruppen führt relative Seltenheit der anderen herbei; sobald diese

relative Seltenheit in gesteigerten Preisen zum Ausdruck kommt, wirkt sie

als R ü c k s t o ß auch auf die verbilligte Gütergruppe zurück, indem diese

nun gleichfalls im Rahmen des Ganzen k n a p p e r werden muß, und

zwar infolge der Verteuerung ihrer Kostenelemente sowohl, wie infolge

ihrer Heranziehung zum Ersatz verteuerter Waren.

Diese zyklische Verteuerung hat ein Analogon an dem Vorgang, den

K n i e s in seinem Ergänzungssatz zum Thünenschen Gesetz beschrieb:

daß die marktfernen Gebiete, wenn sie durch eine Verkehrsverbindung

Marktnähe erhalten, eine Hebung des Bodenpreises erfahren, die

marktnahen Gebiete aber dadurch eine Senkung ihres Bodenpreises

(wegen der nunmehr größeren Gesamtproduktion und Konkurrenz)

erleiden. Entsprechendes geht bei der Heranziehung verbilligter Waren

zum Ersatz der Funktionen verteuerter vor. Dieser Kreislauf der

Verteuerung ist nichts anderes als die Herstellung jenes Zustandes

gegenseitiger Entsprechung aller Preise