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395

ter verfolgen. Nur die zur Beurteilung der Teuerung selbst notwendige

Folgerung

ist

daraus

zu

ziehen.

Das

ergibt,

daß

die

R o h s t o f f t e u e r u n g (bei einer Preissteigerung, die aus

Preisverschiebungen sich ergibt) g r ö ß e r s e i n m u ß a l s d i e

L e b e n s m i t t e l t e u e r u n g . Denn letztere folgt nur aus der

unmittelbaren Bedarfserhöhung jener Konsumenten, bei denen Kaufkraft

infolge der Verbilligung von Massenverbrauchsgütern frei geworden ist.

Erstere folgt sowohl hieraus wie aus jeder Kaufkraftsteigerung, welche, sei

es bei den höheren Klassen (wo sich die gesteigerte Kaufkraft mehr dem

Luxus statt erhöhtem Lebensmittelverbrauch zuwendet), sei es in

Fabrikhaushaltungen und Unternehmungen, sei es sonstwo im Rahmen der

Volkswirtschaft, entsteht; und ferner aus jener stufenweisen Belebung der

Produktion,

die

durch

Nachfrageerhöhung

nur

in

der

(rohstoffverbrauchenden) Industrie, nicht in der Landwirtschaft, erfolgt

und so die „Konjunktur“ erzeugt. Wenn solche Verbilligungen, welche

nicht Massenartikel betreffen, in der ganzen Bewegung vorherrschen, dann

werden sie auch weniger zur Hebung des Massenkonsums beitragen, als

vielmehr zur Kapitalisation und Ausdehnung der Produktion. In einem

solchen Falle (und er ist in der industriellen Sphäre wahrscheinlich der

typische) müssen die R o h s t o f f e a u c h f r ü h e r i m P r e i s

s t e i g e n a l s d i e L e b e n s m i t t e l . Fast ebenso muß der

K a p i t a l z i n s sich verhalten und der beengte Arbeitslohn muß bald

folgen. Alles dies trifft auf die gegenwärtige Teuerung zu und ist auch für

frühere Zeiten bekannt. Das ist aber (um einem Einwand vorzugreifen)

nicht doch wieder eine Erklärung der Teuerung aus der Konjunktur,

sondern aus der Preis V e r s c h i e b u n g , die nicht nur rechnerisch

unmittelbare Preissteigerungen der unverbilligten Produkte, sondern auch

eine Konjunktur (aus fortwährender, sich sphärenweise fortpflanzender

Kaufkraftsentbindung, Nachfragesteigerung) hervorruft. Ich führe die

folgenden besten erreichbaren Indexziffern in der Warengruppierung von

E u l e n b u r g

1

a n :

1

Franz Eulenburg: Die Preissteigerung des letzten Jahrzehnts, Vorträge der Gehe-

Stiftung, Leipzig 1912, S. 92 und 95.