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und
Güterverwendungen
zueinander,
welcher
den
Funktionszusammenhang, das Aufeinander-Abgestimmtsein aller Preise,
Anbote und Nachfragen, idealerweise darstellt.
Durch den Kreislauf der Teuerung werden die verbilligten Produkte
zyklisch zwar wieder verteuert, aber stets weniger, als der Verteuerung der
unverbilligt gebliebenen Produkte entspricht. Praktisch bedeutet dies
namentlich Erhöhung der Kosten für industrielle Arbeit (durch Rohstoff-,
Arbeits- und Bodennutzungsteuerung), die aber von technischen
Fortschritten unmittelbar vorher übermäßig erniedrigt waren. So h e b t
s i c h a u c h d e r P r e i s d e r I n d u s t r i e p r o d u k t e
s t u f e n w e i s e , aber weit weniger als jener der Urprodukte, die im
Laufe der Zeit ja außerdem objektiven Kostenerhöhungen unterworfen
sind. Im Bergbau und in der Landwirtschaft sind die technischen
Fortschritte natürlich auch in gleicher Weise wirksam, jedoch in viel zu
geringem Maß, so daß sie nur mäßigend auf die inneren Verteuerungen
(nach dem Gesetz des abnehmenden Bodenertrages) wirken.
Umgekehrt folgt auch, daß die verbilligten Produkte nur
vorübergehend vollverbilligte Kostenelemente der nichtverbilligten
Produktionszweige sein können, nämlich solange sich die zyklisch
rückwirkende Verteuerung noch nicht geltend gemacht hat. Hievon wird
namentlich ein Teil der Steigerung der Produktionskosten der
Landwirtschaft betroffen, indem sie ihre Werkzeuge, Maschinen usw. bald
auch zu langsam steigenden Preisen erwerben muß.
Aus dieser Betrachtung der zyklisch erfolgten Wiederverteuerung der
verbilligten Produkte sowie aus der ersten Verteuerung der beständig
gebliebenen, aber relativ knapper gewordenen Gütergruppe ergibt sich für
die Teuerungsvorgänge, die aus Preisverschiebungen folgen, ein
bestimmtes Grundschema, das bei der statistischen Erforschung von
Teuerungen Anhaltspunkte für die Ursachenbestimmung geben kann, und
zwar:
1.bei Teuerungen, die aus Verbilligungen der gewerblichen
Arbeitsprodukte folgen, müssen zuerst die beständig gebliebenen
Gütergruppen, nämlich Rohstoffe, Nahrungsmittel und Bodennutzun-