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[37/38]

IV.

Georg Wilhelm Friedrich

Hegel

1

41

Eine Darstellung der Voraussetzungen der Hegelischen Katego-

rienlehre müßte zu weit ausgreifen, als daß sie hier möglich wäre.

Hegels Hauptkategorien sind: S e i n , W e s e n , B e g r i f f , deren

dialektische Verknüpfung und wichtigste Unterteilung folgende

Tafel zeigen möge:

(I)

Sein

Qualität

Quantität

Maß = (II)

Wesen

2

Grund [zum Beispiel Eichenheit]

Erscheinung [die Eiche]

Wirklichkeit = (III)

Begriff

subjektiver Begriff

objektiver Begriff [das Objekt]

die I d e e [Leben, Erkennen,

absolute Idee].

Zum Verständnis dieser Tafel ist noch zu ergänzen: Das dialektische Gegen-

teil der „Idee“, ihr „Anderssein“ oder ihre „Entäußerung“ ist

Natur;

die Syn-

thesis von Idee und Natur der endliche (menschliche)

Geist.

(„Idee“ heißt also

hier, im Bereiche der „Logik“, die Seinsebene vor Natur und Geist).

Die in obiger Übersicht angeführten Kategorien bilden bei Hegel noch

weitere dialektische Unterteilungen, die wir aber übergingen. Als Beispiel mögen

die ersten dienen: den Beginn macht das bestimmungslose, l e e r e S e i n , die

dialektische Gegensetzung (Negation) ist das N i c h t s ; die Synthesis beider

ist das W e r d e n (Einheit von Sein und Nichts). Das / Sein in diesem Werden

ist: D a s e i n , das heißt Sein mit Bestimmtheit oder Q u a l i t ä t . In obiger

Form angeschrieben:

(leeres) S e i n ;

Nichts

Werden = Dasein = Q u a l i t ä t .

Weiter: Wird die Bestimmtheit oder Qualität, sagt Hegel, „nicht mehr als

eins mit dem Sein selbst, sondern als a u f g e h o b e n oder g l e i c h g ü l t i g

gesetzt“, so ergibt sich die Q u a n t i t ä t

3

.

1

Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Wissenschaft der Logik, 2 Tle in 3 Bdn,

Nürnberg 1812—16 [2. Aufl., Stuttgart, Tübingen 1832]; Enzyklopädie der phi-

losophischen Wissenschaften, 3. Aufl., Heidelberg 1830, Ausgabe von Georg

Lasson, Leipzig 1905 (= Philosophische Bibliothek, Bd 33).

2

Ähnlich der aristotelischen „Usia“, das ist der substantiellen Bestimmtheit

der Dinge. Hegel sagt: „ D a s W e s e n e r s c h e i n t “ (wie schon früher

Schelling).

3

Georg Wilhelm Friedrich Hegel: Enzyklopädie der philosophischen Wis-