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In jedem Sinn falsch wäre dagegen der Einwand, daß der Voll-

kommenheitsbegriff nur auf subjektive Zwecksetzung gegründet

werden könne, wie es etwa der Begriff vollkommener und unvoll-

kommener menschlicher Genußmittel oder Werkzeuge ist, wo aller-

dings nur die menschliche Zwecksetzung in subjektiv wechselnder

Weise bestimmend wird. Soll der Begriff der Vollkommenheit als

„Kategorie“ betrachtet werden können, so muß er von subjektiven

Zwecksetzungen grundsätzlich befreit werden, darf er nicht nach

dem Maßstabe des Subjektes und seines willkürlichen Wunschbildes

gefaßt werden.

Es z e i g t s i c h , d a ß e s e i n e n o b j e k t i v e n M a ß -

s t a b f ü r d i e V o l l k o m m e n h e i t g i b t : D i e G a n z -

h e i t s e l b s t i n i h r e m S a c h g e h a l t , die Sacherforder-

nisse, Ausgliederungserfordernisse der Ganzheit! Und der Tatbe-

stand aller Wissenschaften zeigt: daß auch rein theoretische Fächer

trotz ihres Kausal-Standpunktes, ohne es zu wissen, mit Vollkom-

menheitsbegriffen immer und notwendig arbeiten. Diese wichtige

Tatsache, die alle Vertreter des ursächlichen Verfahrens heute leug-

nen, sei zunächst durch eine Reihe von Beispielen belegt.

I.

I. Physik und Chemie

Versteckte Vollkommenheitsbegriffe der Physik und Chemie, in denen sie nicht

sinnfreie, bloß mengenmäßig bestimmte, sondern sinnvolle Tatbestände dar-

stellt, liegen in folgenden Lehrbegriffen vor: Der Kreislauf des Wassers und

der Kohlensäure (die von den Pflanzen unter Einwirkung der Sonne gespalten

wird, / während der dadurch erhaltene Kohlenstoff vom animalischen Leben

wieder zu Kohlensäure verbrannt wird); die vorzügliche Lösungskraft des

Wassers; die Eigenschaft des Eises, auf dem Wasser zu schwimmen; der „Wärme-

tod“ und alle Erscheinungen der Gerichtetheit physikalischer Vorgänge.

Im Begriff des „Kreislaufes“ liegt keineswegs eine bloße Bewegungsfigur,

sondern ein Begriff der zweckmäßigen Erhaltung, der Zweckmäßigkeit über-

haupt. Würde der Kohlenstoff ohne den „Kreislauf“ vom Leben aufgebraucht

werden, so wäre die ganzheitliche Ordnung der Welt gestört. — Dasselbe gilt

vom Kreislauf des Wassers wie von vielen andern Erscheinungen physikalisch-

chemischer Art, besonders von den Eigenschaften mancher Elemente, so von der

vorzüglichen Lösungskraft des Wassers und von der Eigenschaft des Eises, auf

dem Wasser zu schwimmen (beziehungsweise der Eigenschaft des Wassers, bei

4° C die größte Dichte zu haben), wodurch allein Leben auf der Erde möglich

ist. Theorie und Begriff des „Wärmetodes“ der Welt bezeichnen offenbar eine

Unvollkommenheit, der man bezeichnenderweise durch neuere Aufstellungen zu

entgehen sucht.