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bedarf es nach allem Vorangegangenen keiner Beispiele mehr. Daß sie auch in

der Biologie gilt, lehren die Versuche, wonach zum Beispiel bei Verkleinerung

des Keimbezirks für die Pfanne des Hüftknochens eine verkleinerte, aber völlig

ausgebildete Pfanne entsteht, also die Qualität trotz Änderung der Quantität

unverändert bleibt. — Daß sie selbst in der / Physik und Chemie gelten muß,

darf trotz des Quantitätsrausches der Atomistiker nicht bezweifelt werden. Die

„Mitteilung der Bewegung durch Stoß“ ist eine qualitative Erscheinung im Gravi-

tationssystem. J e d e p h y s i k a l i s c h e G r u n d e r s c h e i n u n g i s t p r i -

m ä r a l s Q u a l i t ä t d e s b e t r e f f e n d e n „ S y s t e m s “ , „ F e l d e s “

o d e r s o n s t i g e n G a n z e n a u f z u f a s s e n . Auch die sogenannten Atom-

gewichte der Chemiker können nur als Nebeneigenschaften primärer Qualitäten

gefaßt werden, nicht umgekehrt.

Indem ebenbildliche Ausgliederung die Gegenkategorie der Qua-

lität ist, ist sie es noch mehr der Quantität. Das ergibt sich aus dem

Bisherigen.

Aus dem Wesen der Ebenbildlichkeit ergibt sich eine Reihe von

weiteren Folgerungen, die wir nun in aller Kürze ziehen.

C.

E b e n b i l d l i c h k e i t e r l a u b t w e d e r H o m o g e n i -

t ä t n o c h H e t e r o g e n i t ä t d e r G l i e d e r , s o n d e r n

b e d i n g t i h r e E i n z i g a r t i g k e i t i n F o r m o r g a n i -

s c h e r U n g l e i c h h e i t

Wenn die Ebenbildlichkeit der Ausgliederung die Mannigfaltig-

keit der Selbstdarstellung des Ganzen im Gliede notwendig in sich

schließt, so ergibt sich daraus, daß ein Ganzes nie aus vollständig

gleichartigen, aus homogenen Teilen bestehen kann. Ein Haufen

kann aus lauter gleichen Steinen bestehen; ein Ganzes kann aus

Gleichmäßigem grundsätzlich nicht bestehen. Das Homogene ist

nicht ganzheitlich; das Ganzheitliche ist nicht homogen.

Hieraus folgt die Grundtatsache der unwiederholbaren E i n -

z i g a r t i g k e i t alles Seienden. Kein Glied kann dem anderen

völlig gleichen, weil jedes in seiner Weise das Ganze widerspiegelt.

Zweimal dasselbe würde der Ebenbildlichkeit widersprechen, die

nicht auf Doppelgängertum, sondern auf Selbstdarstellung des Gan-

zen durch Mannigfaltigkeit beruht.

Die Weise der Ebenbildlichkeit ist es, welche absolute Unwieder-

holbarkeit und Einzigartigkeit der Glieder bedingt. Die Unwieder-

holbarkeit oder Einzigartigkeit nennen wir I n d i - / v i d u a l i -