Table of Contents Table of Contents
Previous Page  4022 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 4022 / 9133 Next Page
Page Background

150

[160/161]

In der Ebenbildlichkeit ist das Gediegene der Welt, die uner-

schütterliche Festigkeit des Weltenbaues beschlossen und verbürgt.

Wer die Gliederung der Welt in Ganzheiten verstünde, verstünde

auch überall ihre Beschaffenheiten. Ebenbildlichkeit allein verleiht

jeder Sache Beständigkeit und inneren Zusammenhang, inneres

Sich-nahe-Sein der Dinge. Ein atomistischer Weltenbau, dessen Teile

einander innerlich völlig fremd wären, müßte zu Staub auseinander-

fallen.

Auf solche Weise ist die Ebenbildlichkeit als plastisches Weltbau-

gesetz kein leeres Wort, sondern jeder kann sie nachprüfen, zu-

vörderst an sich selbst, an seinem eigenen Wesen und Tun.

/

§ 14. Die abgeleiteten Kategorien zweiter Ordnung:

Rang und Leistung, Vermittlung, Entsprechung

Lehrsatz 5: Der Ganzheitsgehalt von Stufe, Teilinhalt und

Eigenleben hat die Weise der verschiedenen Ganzheitsnähe

oder des Ranges (Rang als die Weise der Vollkommenheit der

auslegenden, abstufenden und lebendigmachenden

Ebenbildlichkeit)

I. Wesen und Notwendigkeit des Ranges.

Vorgeordnetheit, Nachgeordnetheit

Die auslegende und stufenbauende Ebenbildlichkeit, so sahen wir,

schafft keine Doppelgänger, sondern mannigfaltige Teilinhalte und

Glieder mit verschiedenem Sachgehalt und Eigenleben. Ist aber der

Ganzheitsgehalt der Teilganzen und Glieder verschieden, so ist auch

die Ganzheitsnähe, die W e s e n t l i c h k e i t dieses Ganzheits-

gehaltes verschieden. Verschiedene Wesentlichkeit, Ganzheitsnähe

oder R a n g ist daher den Teilinhalten und Stufen (Gliedern)

grundsätzlich eigen.

„Rang“ als Kategorie — das mag in unserem mechanistischen und

exakten Zeitalter befremdlich klingen. Aber wie natürlich ist dieser

Begriff dem unbefangenen Denken! So natürlich, daß wir ihn als