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In der Ebenbildlichkeit ist das Gediegene der Welt, die uner-
schütterliche Festigkeit des Weltenbaues beschlossen und verbürgt.
Wer die Gliederung der Welt in Ganzheiten verstünde, verstünde
auch überall ihre Beschaffenheiten. Ebenbildlichkeit allein verleiht
jeder Sache Beständigkeit und inneren Zusammenhang, inneres
Sich-nahe-Sein der Dinge. Ein atomistischer Weltenbau, dessen Teile
einander innerlich völlig fremd wären, müßte zu Staub auseinander-
fallen.
Auf solche Weise ist die Ebenbildlichkeit als plastisches Weltbau-
gesetz kein leeres Wort, sondern jeder kann sie nachprüfen, zu-
vörderst an sich selbst, an seinem eigenen Wesen und Tun.
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§ 14. Die abgeleiteten Kategorien zweiter Ordnung:
Rang und Leistung, Vermittlung, Entsprechung
Lehrsatz 5: Der Ganzheitsgehalt von Stufe, Teilinhalt und
Eigenleben hat die Weise der verschiedenen Ganzheitsnähe
oder des Ranges (Rang als die Weise der Vollkommenheit der
auslegenden, abstufenden und lebendigmachenden
Ebenbildlichkeit)
I. Wesen und Notwendigkeit des Ranges.
Vorgeordnetheit, Nachgeordnetheit
Die auslegende und stufenbauende Ebenbildlichkeit, so sahen wir,
schafft keine Doppelgänger, sondern mannigfaltige Teilinhalte und
Glieder mit verschiedenem Sachgehalt und Eigenleben. Ist aber der
Ganzheitsgehalt der Teilganzen und Glieder verschieden, so ist auch
die Ganzheitsnähe, die W e s e n t l i c h k e i t dieses Ganzheits-
gehaltes verschieden. Verschiedene Wesentlichkeit, Ganzheitsnähe
oder R a n g ist daher den Teilinhalten und Stufen (Gliedern)
grundsätzlich eigen.
„Rang“ als Kategorie — das mag in unserem mechanistischen und
exakten Zeitalter befremdlich klingen. Aber wie natürlich ist dieser
Begriff dem unbefangenen Denken! So natürlich, daß wir ihn als