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terst

kehren“.

„Verkehrt“,

„verstellt“,

„rangwidrig“,

„hinterfür“

(Uhland), versomorph, versozentrisch sind Bezeichnungen für die

falsche Rangstellung der Glieder.

Wenn der Rang (der Wert, die Geltung) imperativische Form annimmt, heißt

er: Sollen, Richtschnur, Norm; wenn praktische, heißt er: Ziel, Zweck. Im

letzten Grund sind also Rang, Wert, Sollen, Zweck dasselbe.

IV. Rückblick auf den Rang

Nächst der Ebenbildlichkeit, welche das Was der Dinge bestimmt,

ihre sinnvolle Ausgliederung leitet und dadurch statt eines Ur-

gemenges aus zusammengewirbelten „Qualitäten“ ein Universum

baut, ist der R a n g ein Unterpfand für den Bestand und die

Größe der Welt. Ohne Rangverschiedenheit könnte die Welt,

könnte Wirkliches nicht bestehen. Die Rangordnung ist überall

das notwendige Gegenstück der ebenbildlichen Sachordnung. Das

falsche Ideal gleichen Wertes, gleicher Seligkeit der Menschen ist

seinsgemäß und wertgemäß, ontologisch wie axiologisch unwahr.

Ohne rangmäßige Abstufung wäre nichts Wirkliches, nichts Ge-

schiedenes, denn als Brei kann die Welt weder nach Sein noch nach

Wert bestehen.

/

Daher stammt auch die Freudigkeit, mit der der Niedere sich

ein Höheres sucht und sich ihm unterordnet, sich hingibt, es ver-

ehrt und anbetet. Er tut es aus dem tiefsten Lebensgefühl des Ge-

schaffenen heraus. Der Mensch fühlt, daß er erst durch Unterord-

nung unter das Höhere seine eigene rechte Stelle, seinen eigenen

Wert und Rang findet und bewährt. Und vollendet der Mensch nicht

erst damit auch sich selbst und seine ganze Wirklichkeit? Vergebens

geißelt ein verblendeter Individualismus diese Freudigkeit der

Unterordnung als „Knechtes- und Sklavensinn“; sie entspringt dem

reinen Drang nach Lebensbejahung und dem echtesten Streben

nach Vervollkommnung und Erhöhung und kann sich auf keine

Weise erschöpfen noch genugtun, sei es als Minnedienst, Freundes-

dienst,

Königsdienst,

Volkesdienst,

Wahrheitsdienst,

Naturdienst

und als welcher anderer Dienst immer, bis zum Gottesdienst. Dar-

um wird ja auch die „einsame Höhe des Königs“, des Gebieters,

nicht beneidet, sondern bei aller Glorie zugleich als Schwere des