Table of Contents Table of Contents
Previous Page  4032 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 4032 / 9133 Next Page
Page Background

160

[172/173]

mel!“ Eine auf diesem Grundsatz auf gebaute Wirtschaft wäre stil-

widrig, unbeständig. Auch eine Sprache kann durch Aufnahme vie-

ler fremder Wörter stillos oder „gebrochen“ werden. Sie verliert

durch die fremden Wörter nicht nur die Gleichartigkeit im Laut-

bestand und die Gleichwurzeligkeit ihrer Wörter, sondern auch die

Gleichartigkeit des Sinngehaltes ihrer Begriffe. Das führt zur

Sprachmengerei und schließlich zur gebrochenen Sprache. — Auch

die Wirtschaftsordnungen der verschiedenen geschichtlichen Zeit-

alter können stilrein oder gemischt sein, wobei sie im letzteren Falle

das Gepräge der „Übergangszeit“ an sich haben. Die rein kapitali-

stische Ordnung mit Gewerbe-, Handels-, Zoll- und sogar Wucher-

freiheit ist als folgerichtig auch stilvoll; die mit Sozialpolitik,

Arbeiterschutz, Zoll usw., ohne durchgängige, eine feste Gestalt er-

gebende Bindungen ist von gemischter Art, ist eine Übergangsform.

Die

methodologische Bedeutung

der durchgängigen Ebenbildlichkeit und der

Sinnbildlichkeit wird überall dort besonders hervortreten, wo es sich um die

bauliche Darstellung des Vollkommenen handelt, also besonders in der K u n s t -

g e s c h i c h t e , Ä s t h e t i k , L o g i k (Denkfehler sind Stilfehler), G r a m -

m a t i k ; der Vorbildlichkeit dagegen vornehmlich dort, wo es sich um das

Vollkommene als zu erreichendes Ziel handelt, also in der E r z i e h u n g s -

l e h r e u n d S i t t e n l e h r e , auch in der V o l k s w i r t s c h a f t s p o l i -

t i k und jeder P o l i t i k als Wissenschaft.

Über die S t e l l v e r t r e t u n g des Gliedes kraft verwandter Ebenbildlichkeit

siehe unten

1

.

/

§ 16. Leistung

Lehrsatz 6: Auslegende, abstufende und lebendigmachende

Ebenbildlichkeit hat die Weise arteigener Anteilnahme am

Ganzen oder der Leistung

I. Das Wesen der Leistung im allgemeinen

Indem die Ebenbildlichkeit mannigfaltige Teilinhalte und Glieder

ausgliedert, diese daher je einen arteigenen Ganzheitsgehalt haben,

erlangen sie auch nur einen bestimmten Anteil am Leben des Gan-

1

S. 164 ff.