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Dem Satz, daß sich die Leistung das Organ schafft, liegt zuletzt

ein allgemeinerer Satz zugrunde, welcher lautet: „ L e i s t u n g

g e h t v o r G l i e d “ (Leistungsträger). Dieser Satz folgt aus dem

früheren und ganz allgemein auch daraus, daß die Konkretisierung

des Ausgegliederten nur auf Grund der Leistung — die vor ihrer

Konkretisierung schon feststeht — erfolgen kann. Aber der Satz:

„Leistung geht vor Glied“, erleidet dennoch eine Einschränkung,

denn „Glied“ besteht nicht bloß aus Leistung, G l i e d i s t n i c h t

d u r c h

L e i s t u n g

a l l e i n

e r s c h ö p f t . „Glied“ und

„Gliedlichkeit“ ist ja das Ergebnis noch anderer Weisen als nur der

Leistung, so der Ebenbildlichkeit, des Ranges, der Vermittlung, Ein-

bettung, Unstetigkeit, Entsprechung und des Eigenlebens (wie noch

zu zeigen).

Um von dem Standpunkt der auslegenden Ebenbildlichkeit aus

den Satz: „Leistung geht vor Leistungsträger“, zu verstehen, brau-

chen wir uns nur zu erinnern, daß in dem jeweiligen ebenbildlich

bedingten, arteigenen Ganzheitsgehalt des Gliedes die arteigene An-

teilnahme am Leben der Ganzheit beschlossen liegt; diese Anteil-

nahme, dieses gegenseitige Teilnehmen aller Teilganzen ist es, wel-

ches das Primäre gegenüber der Frage darstellt, durch welches (kon-

krete, stoffliche) Ausgegliederte die geforderte Anteilnahme oder

Gliedlichkeit vollzogen werden soll. Der Plan der Gesamtausgliede-

rung ist primär, der Plan der Verwirklichung durch bestimmte

reelle Träger (stofflich-reelle Organe, zum Beispiel Gehirnzellen,

König, Eisenbahn) ist sekundär

1

.

Zusatz über den Satz:

„Der Zweck heiligt die Mittel“

Der Begriff der Leistung, wie wir ihn bisher entwickelten, ergibt die unum-

stößliche / Richtigkeit des Satzes: „Der Zweck heiligt die Mittel“, denn das

Mittel nimmt am Zweck teil, wird in den Zweck erhoben. Die Mittel des Zweckes

sind ja seine eigenen Mittel; darum empfangen sie notwendig von ihm seine

eigene Weihe und Würde. — Ein eigener Fall ist es dagegen, wenn die Mittel

zugleich a n d e r e n Zwecken widersprechen, sie entheiligen. Dann findet ein

Widerspruch mit anderen Zwecken statt und e r s t d u r c h d i e s e n W i -

d e r s p r u c h eine Entheiligung der Mittel.

Zusatz über die Vollkommenheit der Leistung

(1) Die vollkommene Leistung ist zielerreichend oder n ü t z l i c h , die un-

vollkommene zielverfehlend oder l e e r l a u f e n d , taub und, soweit die leer-

1

Eine Ergänzung des Leistungsbegriffes bietet noch unten der § 19 über

die genetischen Kategorien, siehe S. 182 ff.