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nahme neuer Kaufkraft stellt nur eine Kaufkrafts V e r s c h i e b u n g , deutlicher :

K a u f k r a f t s a u s w e c h s l u n g , keine ursprüngliche Kaufkraftsentbindung (-

Erhöhung) dar. Was für Schiffs-, Kohlen-, Eisen- und andere Bestellungen ausgegeben (und

tatsächlich in den Umlauf gebracht) wird, müssen sich die Verbraucher auf der anderen Seite

wegen der gestiegenen Preise der verfrachteten Lebensmittel und Rohstoffe wieder absparen.

Der Mehraufwand auf der einen Seite wird durch (größere!) Verbrauchsausfälle auf der

andern wieder wettgemacht; neben der Belebung jener Gebiete ginge nachher ein Niedergang

anderer einher. Echte Konjunkturen im Sinne kettenartig fortschreitenden Aufschwungs

können daher durch solche bloße Verschiebungen nicht erklärt werden. — Ein bloßer

Teilaufschwung aus Kaufkraftsauswechslung liegt auch bei staatlichen oder privaten

Aufwendungen aus den eigenen Mitteln der Volkswirtschaft vor. Die z. B. in militärischen

Industrien neu geschaffene Kaufkraft wird durch Kaufkraftsschwächung infolge

Steuererhöhung aufgehoben; werden die Mittel durch eine inländische Anleihe aufgebracht,

so tritt diese Schwächung infolge anziehenden Zinsfußes, fehlenden Kapitals in der

Volkswirtschaft ein. Anders allerdings, wenn die Anleihe aus totem Kapital oder auswärts

aufgenommen wurde und nur die Zinsen aufgebracht werden müssen.

Wenn die oben dargestellte schneeballartige Entwicklung von Kaufkraftsentbindungen

zum Stillstand kommt, tritt eine Hemmung des Aufschwunges ein, die bei dem gleichzeitig

fortschreitenden Rückschlag der Kaufkraft (infolge der früher besprochenen zyklisch

rückkehrenden Verteuerungen) eine Überlastung des Marktes, einen Überfluß an neu

gegründeten und neu ausgedehnten Unternehmungen, insbesondere einen Zusammenbruch

der Spekulation, die auf die zunehmende Nachfragebewegung eingestellt war, und des

Kredites zur Folge hat: die Krise. So m u ß , wenn die Konjunktur als Ausdruck fortgesetzter

Kaufkraftsentbindungen erscheint, die Krise als A u s d r u c k des plötzlich stockenden

K a u f k r a f t s f o r t s c h r i t t e s u n d d e r d a d u r c h p l ö t z l i c h z u r

G e l t u n g

k o m m e n d e n

W i r k s a m k e i t

d e s

K a u f k r a f t s r ü c k s c h l a g e s (verursacht durch zyklische Wiederkehr der verteuerten

Kostenelemente) e r k l ä r t w e r d e n .

Dies sind indessen nur die allgemeinen Grundsätze; in der Wirklichkeit werden sie stets

Einschränkungen erfahren. Denn jeder Aufschwung, jede Krise hat ein besonderes Gesicht

infolge ganz konkreter Konstellationen. Davon zu handeln, ist Aufgabe der Krisentheorie.

Ebenso vor allem die Bestimmung: wann, unter welchen Bedingungen jene Entwicklung zum

Stillstande, wann die Hausse zum Zusammenbruche kommt. Aufhören der Verbilligungen

aus gehäufter Nachfrage, Aufhören der Fruchtbarkeit der Neukapitalisation, beziehungsweise

deren Versiegen, das heißt Ausschöpfung des technisch-organisatorischen Fortschrittes unter

den jeweils konkret gegebenen volkswirtschaftlichen Bedingungen (Marktgrößen,

Kapitalsreichtum, Fähigkeiten der Bevölkerung, Bedarf, Preise) einerseits, und auf der andern

Seite: Steigen der Preise von Rohstoffen, Bodenrenten, Produktionsmitteln, Lebensmitteln

(Löhnen), Krediten usw., das sind nur die allgemeinsten Bedingungen. Nun können neue

Verbilligungen (Kaufkraftsentbindungen) nicht mehr folgen, neue Gewinne nicht mehr

kapitalisiert (beziehungsweise weitere verteuerte Kreditkapitalien nicht mehr entliehen)

werden; die fernere Ausgestaltung der Produktion, beziehungsweise ihrer Umwege, würde,

wenn die Vergrößerung des Marktes unmöglich ist, nicht mehr mit zunehmendem Ertrage

arbeiten. Infolge einer gewissen, ihr notwendig innewohnenden Stoßkraft muß überdies die

Spekulation diesen Punkt wesentlich überschreiten helfen (Überproduktion,

Überspekulation). Außerdem wird nun aber, da Betriebserweiterung