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Entfaltung der jeweils gegründeten Ganzheit: Er kommt nur aus
Reife; denn die Ganzheit wiederholt sich nicht in der Umgliede-
rung, sie „variiert“ auch nicht auf mechanisch-zufällige Weise (Dar-
win) und auch nicht auf rein umweltgemäße-milieuhafte Weise
durch „Anpassung“ (Lamarck); sondern sie will auch im Zeitver-
lauf eine Ganzheit bleiben. Wirtschaft, Staat und die ganze Kultur
können vom Zeitalter der Jugend in das der Reife und sogar des
„Alters“ übergehen, aber es kann nichts geschehen, was nicht schon
in der ersten Ganzheit angelegt und eingeschlossen wäre. Es liegt
im Begriff dieses Fortschreitens, die Artgemäßheit nie zu ver-
lassen.
Die Weise der Artgleichheit gilt ebenso im Lauf des Lebens eines
Einzelnen wie für die Geschlechterfolge von Einzelnen. Auch durch
die Geschlechterfolge hindurch kann sich die ausgliedernde Ganz-
heit nur als bei sich selbst bleibende Wesensganzheit bewähren, wie
im Rahmen eines einzigen Lebens. Dagegen kann die Geschlechter-
folge nicht ohne Sinn sein, es kann sich auch in der Geschichte nicht
dasselbe wiederholen. Wir sehen hier abermals die Kategorie der
Umgliederung in G e s c h i c h t s p h i l o s o p h i e ausmünden. /
I.
Die Weisen der abstufenden Ebenbildlichkeit in der Zeit
(Kreislauf; Zeitstufen oder Epochen; Keimzeugung oder
Junggeborenheit)
A .
U m g l i e d e r u n g s t u f t s i c h i n w i e d e r k e h r e n -
d e m K r e i s l a u f u n d i n a u f e i n a n d e r f o l g e n d e n
Z e i t s t u f e n o d e r E p o c h e n a b
( K r e i s l a u f u n d Z e i t s t u f e )
1
1 . K r e i s l a u f o d e r P e r i o d i z i t ä t
Wie im systematischen Ganzen die durch Ebenbildlichkeit aus-
gelegten Gattungsganzen oder Teilganzen wieder herabsteigend
durchgegliedert werden müssen und auf diese Weise der Aufbau
durch die Ebenbildlichkeit entsteht, so hat auch die Umgliederung
wieder ihre e b e n b i l d l i c h e G l i e d e r u n g i n d e r