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gott, ebenso Zeus und Jupiter. Sie tragen ihre Untergottheiten be-

fassend in sich.

Alle diese Beispiele zeigen, daß die niedere Stufe in der höheren

dem Vermögen nach enthalten, in ihr angelegt ist. Das Höhere ist

die Potenz des Niederen. Das heißt umgekehrt, daß das Niedere,

auch wenn einmal ausgegliedert, im Höheren urbildlich, man kann

sagen gattungsmäßig besteht. Die Befassungsabfolgen folgen dem

Stufenbau. Die oberen Stufen befassen jeweils die unteren bis herab

zu den Gliedern. Auch diese sind aber keine Atome, keine „Letz-

ten“, sondern organisch verschlungen und wieder ineinander be-

faßt

1

.

Die Kategorie des Stufenbaues und dessen Weise der Befaßtheit ist

ein logisch notwendiger Ausfluß des Satzes: Das Ganze ist vor den

Teilen. Dann ist das Gesamtganze als höchste Stufe vor allen tiefe-

ren.

Die Weise der stufenförmigen Befaßtheit besagt, daß die Glieder

einen verschiedenen A u s g e g l i e d e r t h e i t s g r a d oder Kon-

kretisierungsgrad, Formungsgrad besitzen. Je niedriger, um so kon-

kretisierter sind sie ausgegliedert; je höher, allgemeiner, um so

weniger konkretisiert, um so vermögender, ausgliederungsfähiger,

befassender.

III. Einerleiheit mit sich selbst und Selbfremdheit

Wer die angeführten Begriffe ganz verstehen und ihrer im Ge-

brauch gewiß sein will, der muß mit der m a t e r i a l i s t i -

s c h e n V o r s t e l l u n g v o m S e i n v ö l l i g b r e c h e n , d i e

j e g l i c h e s D i n g b l o ß a l s e s s e l b s t b e t r a c h t e t ,

etwa wie man / sich einen daliegenden Stein schlechthin als ihn

selbst vorstellt. Man bedenkt dabei nicht, daß man dies ohne Gra-

vitations s y s t e m (Schwerefeld) niemals vermag, daß auch der

lastende und der in die Tiefe fallende Stein insofern nicht ein nur bei

sich selbst seiendes Ding ist, als er im Fallen seinen früheren Stand-

ort verneint und damit ein sich selbst Aufhebendes ist, damit gleich-

sam zu seinem Zentrum strebt. Obzwar nun dieses Fallen nach dem

1

Vgl. dazu den Satz: „Niemand ist nur Mitte“, unten S. 243 und 255 f.