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[244/245]

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keit habe, jenes Selbständige und Eigene zu vollbringen, neu auszu-

gliedern, welches sonst das Niedere vollbringt.

Darum machen gerade erst die Begriffe der Rückverbundenheit

das reale ganzheitliche Leben in seinen tieferen Regeln verständlich.

Nämlich auf der einen Seite die in der Praxis des Organisations-

lebens (aber auch im physiologischen Organismus) überall gültige

Regel: Daß das / obere Organ das niedere gewähren lassen müsse

(Bismarcks: „In den Sattel setzen, reiten muß es selber!“ — Ein-

mischung und Bevormundung sind überall die Zeichen des schlech-

ten Organisators und Kleinigkeitskrämers!) auf der anderen Seite,

daß umgekehrt das obere Organ eingreifen müsse, wenn das untere

versagt; ferner nur, daß das Obere für das Untere eintreten, nicht

aber, daß es dasselbe e r s e t z e n könne.

Der tiefste Grund des Bösen ist metaphysisch, daher kategorial

nicht erklärbar.

1

Zusatz 3. Rückverbindung und schöpferisches Wirken

Aus der Rückverbundenheit des Gliedes folgt für den Begriff des

Wirkens und des Schaffens:

(1)

A l l e s W i r k e n i s t i m w e i t e s t e n S i n n e d e s

W o r t e s i m m a n e n t . Wirken kann man auf ein Anderes nur,

wenn es einem nicht absolut fremd ist, das heißt wenn man wenig-

stens mittelbar Glied desselben Gesamtganzen ist, wenn man also

irgendwie im Bereich seiner eigenen Wesenheit — Gliedhaftigkeit,

Rückverbundenheit — bleibt

2

.

(2)

Das bedeutet aber für das S c h a f f e n nicht im pantheisti-

schen Sinne, daß es ein bloßes A b t e i l e n dessen wäre, was schon

da ist. Denn wenn jedes Ding, wenn auch insbesondere der Mensch

als Glied geistiger Gemeinschaft zuletzt im vermittelten Sinne nur

auf sich selbst wirken kann, so ist doch damit nicht ausgeschlossen,

daß er schaffe, das heißt Ursprüngliches, Neues hervorbringe. Er-

1

Vgl. unten über „Dezentralisierung, §

z

6, III B, S. 245 ff. und 255. — Vgl.

„Einteilung der Ganzheiten“, drittes Buch, zweiter Abschnitt, II, S. 333 ff.

2

Siehe darüber unten die „Unberührbarkeit der Glieder“, S. 258 ff.

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