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kennt er aber, daß er (im Bereich seines eigenen Wesens) schaffe, so
zeigt sich sofort, daß j e d e s Wirken, auch das einfachste, schon
eine schöpferische Handlung, eine Setzung aus dem Nichts enthält
1
.
§ 23. Unverzehrbarkeit und Hinfälligkeit
Lehrsatz 12: Das Ausgliedernde aber selber Unausgegliederte
hat die Weise der Unverzehrbarkeit; das Ausgegliederte hat
die Weise der Hinfälligkeit oder Widerruflichkeit
Wenn vom Ausgliedernden aber selbst unausgegliederten Ganzen
im obigen Lehrsatz eine Weise oder Kategorie ausgesagt wird, so
gilt das nur in eingeschränktem Sinne. Das unausgegliederte Ganze
ist, weil es im Gliede nicht erscheint, / weiselos, das ist durch aus-
sagende Bestimmungen, die vom Reich des Gliedlichen hergenom-
men sind, nicht zu fassen, ähnlich wie Gott als das, was n i c h t
die Welt ist, durch die Weisen und Bestimmungen der Welt nicht
bestimmt werden kann. Darum Meister Eckehart sagt: „Was Gottes
Natur sei, dessen kam nie ein Tropfen in die Vernehmung der Krea-
tur.“
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Wohl gilt von der Ganzheit der Satz: „Das Ganze wird in
den Teilen geboren“, wodurch es als bestimmbar erscheint; aber es
gilt auch der Satz: „Das Ganze geht in den Teilen nicht unter“, der
besagt, daß die Tiefe und der Grund der Ausgeburt nicht selbst aus-
geboren wird. Das G a n z e v e r m i t t e l t s i c h n u r i n
d e n G l i e d e r n , es selbst ist unveräußerlich, unerscheinbar; es
muß als das die Ausgeburt in sich Befassende und Haltende in sich
beharren, wie im vorstehenden Abschnitt eindringlich darzustellen
versucht wurde.
Es gibt also keine Kategorien des in sich bleibenden Ganzen oder
Grundes. Dagegen gibt es Kategorien, welche das Verhältnis des
Ausgegliederten zum Unausgegliederten, des Befaßten zum Befas-
senden dartun, genauer gesagt, Kategorien des Ausgegliederten sel-
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Vgl. dazu über das Wesen des Schaffens, drittes Buch, zweiter Abschnitt,
I B, S. 322 ff.
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Meister Eckehart, herausgegeben von Franz Pfeiffer, Göttingen 1857,
S. 389, Zeile 7 [2. unveränderte Aufl., Göttingen 1906] (= Deutsche Mystiker
des vierzehnten Jahrhunderts, Bd 2).