Table of Contents Table of Contents
Previous Page  4099 / 9133 Next Page
Information
Show Menu
Previous Page 4099 / 9133 Next Page
Page Background

[246/247]

227

ber, aber in Hinblick und Bezug auf das Unausgegliederte. Und

diese Weisen ergeben eine bloß verneinende Bestimmung des Un-

ausgegliederten: daß es nicht ausgegliedert sei, daß es die noch unge-

schiedene Ganzheit, das Unauflösliche, Lautere sei, das vor und über

allem Gliedlichen Seiende.

Vom Gliede aus ist demnach das unausgegliederte, rückverbin-

dende Ganze: das Unverzehrbare, Unveräußerliche, Unerschöpf-

liche, Inkonsumptible, Unverbrauchbare und Unerscheinbare; das

Unveränderliche, die Sproßkraft, die Wurzelkraft, der Mutter-

grund; das Einfache, der stille See des Ganzen; das Zeugende,

Herrschende, Setzende; der Urstand des Gliedes; sein Herr und

Meister; sein Schöpfer — das Letzte (als / Basis) und das Erste

(als Ursprung) oder das Vor - und Ü b e r d a s e i n .

Vom Ganzen aus dagegen erscheint das Glied in dieser Rückschau

als: das Besonderte, zusammen mit allen Gliedern Ausgegliederte,

und dadurch Bestimmte, Gewiesene, Geschaffene. — Jenes als das

Zeugende und Übereinfache, Übernichts, unbestimmt und unbe-

stimmbar; dieses als das Gesetzte, Vielfache, Bestimmte und Be-

stimmbare; und gerade dadurch auch als das Individuelle.

Dieses Vielerlei von Bestimmungen ist dennoch einheitlich. „Un-

verzehrbarkeit“, „Unveräußerlichkeit“ auf der einen Seite, „Hin-

fälligkeit“, „Widerruflichkeit“ auf der anderen Seite, dieses gegen-

sätzliche Paar macht die Urweise aus, die zwischen der unausge-

gliederten Ganzheit und dem Gliede, zwischen Innenbleiben und

Heraustreten obwaltet.

Kraft der Kategorie der Unverzehrbarkeit des unausgegliederten

Seins folgt aus der Rückverbundenheit des Menschen seine Un-

s t e r b l i c h k e i t , allerdings nicht seinem ausgegliederten, das-

selbigen Sein nach, sondern seinem selbfremden Sein nach.

Es folgt auch, daß a l l e n Dingen wenigstens spurenweise die

Unvernichtbarkeit ihres selbfremden Seins zukommen müsse, näm-

lich nach Maßgabe ihrer Ebenbildlichkeit: Wird der menschliche

Geist Ebenbild Gottes genannt, dann sind die Dinge nur Fußstap-

fen, mittelbarer Abglanz.

15*