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nen! Aber er ist nur eine Veränderung im Glied-Sein — / eine
Veränderung, die doch auch im selben Ganzen ebenso stattfinden
könnte, zum Beispiel wenn die Kirche A selbst sich in jene A’ ver-
wandelt. Keineswegs tritt das Glied dabei auch nur einen Augen-
blick in den luftleeren Raum, in die Ungliedhaftigkeit, und geht
durch diesen leeren Raum hindurch, um zu dem anderen Verband
zu kommen. Nur auf Grund
(1)
der Selbstaufhebung des Gliedes in Gezweiung,
(2)
des intermittierenden Charakters dieser Selbstaufhebung als
Umgliederung (als Prozeß); und endlich
(3)
nur auf Grund der Tatsache, daß sich kein Glied nur in
e i n e r Mitte aufhebt, ist der Verbandswechsel möglich. Während
das Glied eine Mitte wechselt, bleibt es in anderen Mitten gegründet.
§28. Beziehungslosigkeit oder Unberührbarkeit der Teilin-
halte und Glieder. Zuartung und Verganzung. Gliedlichkeit
als Gegenkategorie gegen Relation und Ursächlichkeit
Lehrsatz 17: Gezweiung hat die Weise der Beziehungslosigkeit
oder Unberührbarkeit der Teilinhalte und Glieder; die Un-
berührbarkeit hat die Weise der Zuartung und Verganzung
I.
I. Die Unberührbarkeit der Teilinhalte und Glieder (Stufen)
Aus dem entwickelten Begriff der Gezweiung folgt, daß die
Glieder einer Ganzheit, und wenn sie selbst dem gleichen Zentrum
angehören, niemals in unmittelbare „Beziehung“ oder „Relation“
zueinander treten können. Wir sahen oben im geschichtlichen Über-
blick, daß die moderne Kategorienlehre und Logik die „Beziehung“
der Dinge immer mehr als Urkategorie faßt und daß „Ursächlich-
keit“ in ihrem Wesen zuletzt als einerlei mit dieser „Beziehung“
der Dinge gefaßt wird. Gegenüber dieser Fehlmeinung zeigt sich
nun abermals, was sich schon in / einem andern Zusammenhang
ergab: R e l a t i o n o d e r B e z i e h u n g e i n z e l n e r D i n g e
z u e i n a n d e r i s t k e i n e K a t e g o r i e , s o n d e r n e i n e
a b s o l u t e U n m ö g l i c h k e i t . Es gibt keine unmittelbare