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§ 29. Persönlichkeit

Lehrsatz 18: Rückverbundenheit hat die Weise der Persön-

lichkeit

Alle bisher behandelten Kategorien der Rückverbundenheit ge-

hen auf die Begründung und Vollendung der auslegenden und stu-

fenbauenden Ebenbildlichkeit. Es bleibt noch als Letztes die Voll-

endung des Eigenlebens zur Persönlichkeit.

Persönlichkeit birgt in sich ein tiefes Geheimnis, das schwer zu

ergründen ist. Die herrschende Psychologie sucht es bestenfalls in

der „Einheit des Bewußtseins“, welche ihr etwa durch die „ge-

schlossene Reaktion“ auf den äußeren Reiz gekennzeichnet ist; und

darüber hinaus noch durch die dauernde Identität dieser Einheit, des

Ichs, mit sich selbst. Allein beides genügt nicht. / Beides kennzeich-

net allenfalls das Eigenleben und die darin liegende Selbstbezogen-

heit, Einheit; aber es gehört auch der Pflanze, dem Tier an, ja

bedingt auch anorganischen Ganzheiten, dem Kristall und Him-

melskörper. Man kann in diesem Sinn die Einheit an sich nur als

objektive D i n g l i c h k e i t o d e r o n t i s c h e P e r s ö n -

l i c h k e i t bezeichnen.

Damit die bloße Dinglichkeit mit ihrer Einheit des Eigenlebens

zur g e i s t i g e n P e r s ö n l i c h k e i t aktuiert werde, muß

noch etwas hinzukommen, das, was diese Einheit begründet. Es ist

in der Rückverbundenheit gegeben. Solange die Rückverbunden-

heit in eine höhere und höchste Ganzheit, die Selbstaufhebung bis

in die höchste Mitte fehlt, fehlt auch das, wovon die Einheit sich

abhebt, worin sie wurzelt und so ihre selbstische Geschlossenheit

zur Persönlichkeit öffnet.

Persönlichkeit ist Selbstüberhöhung, beziehungsweise Selbstauf-

hebung. Sich selbst zu überhöhen ist das Ziel alles geistigen Wer-

dens, aller Arbeit an sich selbst. Da wird das Andere in mir selbst

aufgehoben; ich selbst muß mich in der Gottheit aufheben.

Erst in der Selbstaufhebung im Höheren nähert man sich diesem

Ziel, und um so mehr, je höher hinauf sie reicht. Daher hat sogar

der in der Ausgliederung reich bedachte, das heißt der mannig-

fach begabte, Mensch keine volle Persönlichkeit, wenn er nicht das

Metaphysische in sich zu wecken vermag, die Selbstaufhebung an