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notwendig gesetzt sei. Darum kommt jeder Ganzheit, jedem Gliede

notwendig Einzigartigkeit zu

1

.

(2)

Eigenleben oder Selbstheit, das ist die Selbstbezogenheit,

welche Einheit (Subjekt-Objektivität) verleiht und Ausgliede- /

rungsmacht, Freiheit. Auch diese ergab sich als Folge der Ebenbild-

lichkeit

2

. Das Eigenleben führt

(3)

auf die Unberührbarkeit der Glieder, das, was man die „Burg-

freiheit der Person“, ihr Innerstes, Zentrales nennen kann. Diese

Unberührbarkeit erkennt man als unentbehrliche Voraussetzung

von Persönlichkeit. Denn in der Unberührbarkeit oder Beziehungs-

losigkeit liegt ein Insichselbst-Versunkensein. Und wie sollte ich-

förmige Selbstbezogenheit anders entstehen als auf Grund des Ver-

sunkenseins in sich selbst, welches alles andere nur durch Zuartung

und Verganzung aufnimmt; es dagegen nicht wie die Strahlen, die

durch eine Linse gehen, aufnimmt und weitergibt, wodurch das Ich

ein bloßer Brennpunkt aller im Raum und in der Zeit einherschwe-

benden „Beziehungen“ und „Wechselwirkungen“ wäre. Wäre Wech-

selwirkung, so könnte nimmer Persönlichkeit, dann könnte nur

„Produkt“, „Zusammenballung“ sein.

(4)

Zu all diesem kommt die Persönlichkeit im engeren Sinn, die

Rückverbundenheit oder Selbstaufhebung im höheren Zentrum und

zuletzt im Urgrund, in Gott. Je mehr Selbstaufhebung, um so mehr

Persönlichkeit. — Persönlichkeit ist nicht einerlei mit Selbstbewußt-

sein, ist also nicht nur Subjekt-Objekt (in Gezweiung), sondern

noch dazu durch den Hintergrund der höheren und höchsten Ganz-

heit des Ubersubjektiven und Unendlichen teilhaftig.

Nicht alle Menschen haben daher in gleichem Maße Persönlich-

keit, und was unterm Menschen ist, nur spurenweise (man denke an

Leibnizens Monaden!). Je unbewußter, naturhafter der Mensch ist,

um so weniger Persönlichkeit hat er; je mehr er blindes Sein, In-

stinkt, naturhaftes Getriebenwerden in sich überwunden hat, je

geistes- und gottverbundener er ist, um so mehr Persönlichkeit

hat er.

Dieser Persönlichkeitsbegriff allein macht die Verschiedenheiten,

die das Leben zeigt, verständlich: Die verschiedene Art / geistiger

Rückverbundenheit verleiht auf verschiedene Art Persönlichkeit.

1

Siehe oben § 13, S. 146.

2

Siehe oben § 13, IV, S. 132 ff. und § 20, III, S. 205 ff.