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zu vermeiden und die G l i e d h a f t i g k e i t einerseits, die U n b e r ü h r b a r -
k e i t der Glieder andererseits an seine Stelle zu setzen, wobei das Schöpferische
der Ausgliederung, das am deutlichsten in der Gezweiung hervortritt, selbst-
verständlich bestehen bleibt. Gerade alles Schöpferische, sogar der Begriff der
„Kraft“ überhaupt, wurde von der streng mechanistischen, mathematisch-funk-
tionellen Auffassung folgerichtig verpönt.
IX.
Der Begriff des Seins und sein Verhältnis zu den Kategorien
Wenn „Sein“ eine Kategorie ist, wie bei Kant (in der Kategorien-
tafel
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) und bei Fichte (in der ersten Wissenschaftslehre), dann kann
man vom „Absoluten“, „Transzendenten“, „Noumenon“ nicht
eigentlich sagen, daß es sei, daß es existiere. Denn „Sein“ wäre dann
ja nur eine Weise des Denkens, ein Stammbegriff des Verstandes,
der nur die Erscheinungswelt bestimmt, nicht aber das Ansich der
Erscheinungswelt erreicht.
So der erkenntnistheoretische Standpunkt Kantischer Art. Dem
Unbefangenen klingt es aber geradezu paradox, daß man nicht soll
sagen können, das Transzendente sei, ja Gott (wenn man einen sol-
chen annehmen will) sei, existiere, weil „Sein“ eine subjektive Ka-
tegorie des menschlichen Denkens darstelle! Und / mit Recht. Ob-
zwar nämlich dieser Kantische Gedankengang in sich folgerichtig
ist, führt er doch dazu, daß er etwas annimmt, was er nicht an-
nimmt. Indem er nämlich das „Noumenon“, das „Ansich“, also das
Transzendente aussagt, annimt, muß er doch zugleich behaupten, er
könne von ihm nicht die Existenz aussagen, es also nicht annehmen!
Ein unversöhnlicher Widerspruch in sich!
Anders die ontologische Kategorienlehre. Ihr ist der Begriff des
„Seins“ keine Kategorie, daher außer jedem Streit, vielmehr sind
ihr ja die Kategorien nur Weisen des Seins.
Die ganzheitliche Kategorienlehre, wie wir sie entwickelten, hat,
so dürfen wir behaupten, darüber hinaus noch den Vorteil, von den
Weisen des Seins her auf den Begriff des Seins selbst ein Licht zu
werfen.
Durch den Begriff der Rücknahme nämlich schließt sie das be-
stimmungslose, l e e r e , ebenso wie das undynamische, t o t e Sein
1
Siehe oben S. 30 f.