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denden, unausgegliederten Seins in bestimmter Art gültig, auf sie
anwendbar.
Kant lehrte, wie gesagt, die Kategorien seien auf das Ansich der
Dinge grundsätzlich nicht anwendbar, woraus sich ihm die bloße
Phänomenalität der Welt ergeben mußte. Eine verwandte Lehre
vertrat schließlich Aristoteles gegen Platon, insoferne er einwandte,
die Ideenwelt sei eine bloße Verdoppelung der Welt
1
.
Zweifellos handelt es sich in der Warnung vor der Anwendung
endlicher Kategorien auf das Über-Endliche, hier das Unausgeglie-
derte, um eine tiefsinnige Lehre, die der Ehrfurcht vor dem großen
Unbekannten entspringt. Die Frage ist nur, wie weit diese Warnung
gehen dürfe, ob sie die bedingungslose / Unmöglichkeit der An-
wendung der Kategorien auf das Ansich zu behaupten berechtigt
sei?
Dem ganzheitlichen Standpunkt erscheint kraft des Begriffes der
Rückverbundenheit die Anwendung von Kategorien auf das Tran-
szendente nicht völlig unerschwinglich. Dieses wahre M y s t e r i u m
d e s W i s s e n s beginnt sich uns zu lichten.
Zuerst zeigt sich das schon an dem allgemeinen Verhältnis von
ausgliederndem und ausgegliedertem Sein. Dieses Verhältnis ist
nicht wie bei Kant das von bloßer „Erscheinung“ (Maya) und uner-
kennbarem Ansich, welches Verhältnis ganz unbestimmt bleiben
müßte. Wir erkennen es vielmehr als das von ausgegliederter, kon-
kreter Wirklichkeit höherer, rückverbindender Wirklichkeit, von
Dasein zu Vorsein, von Nachgeordnetem zu Vorgeordnetem. Die
Verankerung der Kategorien der Ausgliederung im Ausgliedernden
bewahrt uns davor, uns in das Nichts zu verlieren, das Ausgeglie-
derte für eitel Trug der Subjektivität und das Ausgliedernde für
absolut unerreichbar zu halten.
Einen festen Boden gibt uns ferner die Kategorie der Ebenbild-
lichkeit in den Formen der thematischen und der abstufenden Eben-
bildlichkeit (Teilinhalt und Stufenbau), ferner des Eigenlebens, das
die Freiheit aus der Transzendenz in die Erscheinungswelt führt.
Nun mögen wir die Ebenbildlichkeit noch so vorsichtig als bloße
Vermittlung, als bloße Übertragung in eine andere Ebene auffas-
sen, mögen also das Ausgegliederte nur als Abglanz, als sinnbild-
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Aristoteles: Metaphysik, I, 6—9.