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den Gliedern. Die „Selbstbewahrung“ des ausgliedernden Grundes,
sein Nicht-Herausgehen aus sich selbst ist es also, was die Schöpfung
aus dem Nichts in sich schließt.
Ebenso folgt aus einem anderen grundlegenden Satz: „Das Ganze
geht in den Teilen nicht unter“, notwendig, daß die Teile nicht aus
dem „Stoff“ des Ganzen sind, denn dieses Ganze ist in keiner Weise
Stoff oder überhaupt ein greifbares Etwas, sonst müßte es ja in den
Gliedern ausfließen, in ihnen versteinern. Als das Einfache, Unauf-
lösliche (zum Beispiel der Gedanke gegenüber dem Wort, die Tat-
kraft gegenüber der Tat) geht es aber in den Geschöpfen nicht unter.
(Ebenso die Seele gegen- / über dem Leib; wäre die Seele nicht
aus dem Nichts geschaffen, so könnte sie weder selig noch unsterb-
lich sein, ja sie wäre überhaupt nichts Eigenlebendiges, kein Selbst
noch Ich, sondern sie entstammte aus einem Anderen, aus dem sie
geformt wäre, wie der Stuhl aus dem Holz.)
Da alles Schaffen von gleicher Natur ist, kann das Schaffen aus
dem Nichts überall wo Schaffen ist, wo Ganzheit sich setzt, beob-
achtet werden. Man muß aber dann allerdings den S c h ö p -
f u n g s a k t v o n s e i n e r D a r s t e l l u n g i n e i n e m
ä u ß e r l i c h e n M i t t e l u n t e r s c h e i d e n . Zum Beispiel
kann der Baumeister gewiß ohne Ziegel und Mörtel kein Haus
bauen. Er zaubert also das Ziegel-Haus nicht aus dem Nichts hervor.
Aber der Schöpfungsakt des Hauses liegt eben gar nicht im Auf-
bauen aus Ziegeln, sondern im Entwurf als Gliederbau von Zim-
mern, der dann auf G r u n d vorhandener Ziegel zur äußeren
Verwirklichung kommt. Je mehr echtes Schaffen und je weniger
Kopie eines andern Hauses, um so mehr trat das in der Intuition des
Künstlers erschaute Bild des Hauses plötzlich als „Einfall“, als „Er-
leuchtung“ vor das geistige Auge. Würde man einwenden, es sei das
„Studium“ anderer Häuser und dergleichen, also doch eine Art Ko-
pie, im Spiel, so wäre das verfehlt. Denn wir halten in diesem Bei-
spiel nur jene Elemente fest, die Neues in sich schließen, also das
Haus, soweit es ein unwiederholbares, originelles ist. Jedenfalls ist es
weder eine „Emanation“ (Uberfließen, Ausfließen) eines Stofflichen,
was im Schöpfungsakt sich begibt; noch ein emanierendes „Mit-
teilen“ des eigenen Seins gleichsam eines Seins-Stoffes an das Ge-
schöpf; noch auch ein mechanisches Abteilen oder Sich-Ordnen des
schon gegebenen inneren Stoffes und Inhaltes — nichts von alledem;