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Dieser Unterschied erweist sich ebensowohl als ein verhältnis-
mäßiger wie als ein unbedingter. Als ein verhältnismäßiger inso-
fern jedes zweite Sein selbst wieder zu einem „ersten“ Sein wird,
nämlich indem und insofern, als es selber wieder in einer niederen
Stufe sich setzt (sich in unteren Stufen ausgliedert) und daher d i e -
s e n (niederen) Stufen gegenüber schaffendes Sein, das heißt aber
erstes Sein ist. — Als ein unbedingter erweist sich dieser Unter-
schied zuletzt nur der obersten Stufe oder dem Urschaffen gegen-
über. Das Urschaffen ist der Welt gegenüber absolut erstes Sein;
alles Sein der Welt ist ihm gegenüber zweites Sein. — Die Vor-
ränge, die sich dabei ergeben, sind folgende:
a.
Das absolut erste Sein ist vor dem zweiten Sein.
b.
Auch innerhalb des Stufenbaues der Welt gilt der Vorrang des
ersten Seins vor dem zweiten, aber nur verhältnismäßig, wie wir
eben erkannten. Das erste Sein ist nur, sofern zweites Sein das ihm
Anerschaffene weiterschafft und ihm dadurch zum aktuierenden
Dasein verhilft ( G e g e n s e i t i g k e i t d e r S e i n s a r t e n ) .
Ein Feldherr, dem kein Heer gehorcht, ist keiner mehr. Seine Schaf-
fenskraft liegt brach; ohne das weitergebende Tun seiner Krieger
kann er sich nicht zum Feldherrn entfalten. Der König ohne Land
ist kein König; er hat nichts, woran er sein Herrschertum entfal-
ten könnte.
C.
W i r k l i c h k e i t u n d V e r w i r k l i c h u n g i m
V e r / h ä l t n i s v o n e r s t e m u n d z w e i t e m S e i n
Daß das jeweils erste Sein dem jeweils zweiten als höhere Stufe
entgegentritt, schließt eine tiefe ontologische Bedeutung ein. Alles
Schaffen oder zweite Sein ist nur auf Grund des Geschaffen-Wer-
dens. Während nun das Schaffen erst verwirklicht werden muß und
nur solange dauert, als es in schrittweiser Verwirklichung, in Ent-
wicklung, im Vorgange begriffen ist, ist das Geschaffen-worden-
Sein, das eingegebene Urbild, schlechthin wirklich, da es als ein in
sich beschlossenes, in sich beruhendes Sein auftritt. Das S e i n d e r
n i e d e r e n S t u f e i s t s t e t s i n V e r w i r k l i c h u n g
b e g r i f f e n , i n s o f e r n e s d a s E i n g e g e b e n e a u s -
g i b t ; d a s S e i n d e r h ö h e r e n S t u f e i s t l a u t e r e