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gründung im einzelnen nicht ankommt. Aber den Grundsatz der

A b l e i t u n g d e r S t u f e n a u s e i n a n d e r , der Gewinnung

der tieferen Stufe durch Abschwächung (Reduktion) der höheren

finden wir überall gültig, in voller Deutlichkeit allerdings erst bei

den Neuplatonikern entwickelt.

/

Wie immer der Streit um den Begriff der E m a n a t i o n bei den Neu-

platonikern und im besonderen bei Plotin entschieden werden möge, soviel

steht fest und wird wohl auch von niemandem bestritten, daß die niedere Stufe

stets eine Abschwächung der höheren ist. Ob es nun bloß bildlich zu nehmen

sei, daß diese Abschwächung durch ein „Überfließen“, „Emanieren“, „Ergießen“

des Höheren stattfindet, wodurch das Niedere entstehe; oder ob diese Emanation

begrifflich zu verstehen sei, diese Frage kann hier unentschieden bleiben

1

. Ent-

scheidend ist nur, daß jedes „Emanierte“ seinem Wesen nach eine Verringerung

des Emanierenden ist und nichts anderes sein kann. Und gerade nach dieser

Vorstellung müssen sich die Hauptarten des Seins als S t u f e n ordnen lassen

und vom Höchsten bis zum Tiefsten herabsteigen. Das Weltbild, das sich da

ergibt, kann man in folgender sinnbildlicher Zeichnung veranschaulichen:

Einen anders gewendeten Begriff der Materie, nämlich als „Entäußerung“ oder

„Anderssein“ des Geistes, finden wir bei H e g e l . Hier ist zwar keine stufen-

weise Abschwächung und Vermittlung, aber doch auch eine A b l e i t u n g a u s

d e m G e i s t e . Denn der Geist ist es ja, der sich „entäußert“ und in sein

„Anderssein“ tritt. Der Stoff ist auch hier „depotenzierter Geist“. — Doch ver-

folgen wir diese Gedanken hier nicht weiter, da Grundsätzlich-Neues nicht

auf tritt. Wie Hegel so auch S c h e l l i n g in der „Naturphilosophie“, nur zum

Teil ähnlich in der Spätlehre.

2

— Die Abschwächung auch bei / L e i b n i z ,

dem die Materie aus (verworrener) Vorstellung der Monaden folgt.

1

Vgl. Plotin: Enneaden, übersetzt von Richard Harder, Leipzig 1930—37, V,

2, 1 (= Philosophische Bibliothek, Bd 211 a); dazu Eduard Zeller: Die Philosophie

der Griechen in ihrer geschichtlichen Entwicklung, Teil 3, Bd 2, 4. Aufl., Leipzig

1903, S. 560; Hans Meyer: Geschichte der alten Philosophie, München 1925,

S. 488; Carl Praechter: Die Philosophie des Altertums, 12. Aufl., Berlin 1926.

2

Schelling: Sämtliche Werke, Abt. 1, Bd 7, Stuttgart 1860, S. 444 ff. und öfter.