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F ü n f t e r A b s c h n i t t

Der Vollzug der Annahme oder das eigene Schaffen des

Geistes: Das Gemeinschaftsbewußtsein, das Wissen, die

künstlerische Gestaltung, die praktische Vernunft

Ist das Geschaute durch die Annahme im Schauenden wirksam ge-

worden und zur inneren Entfaltung gelangt, so folgt darauf erst das

eigene Tun des Geistes, das wir, da es die Ausführung der An-

nahme ist, V o l l z u g o d e r e x e c u t i o nennen. Der Einge-

bung folgt das Ausgeben, dem Geschaffenwerden folgt das Schaffen

des Geschöpfes auf eigener Ebene, das ein Nachschaffen, ein Weiter-

geben, ein schrittweises Ausgliedern des Geschauten ist.

Die nächste Frage, die sich ergibt, lautet: Was ist dieses Ausgeben,

Ausgliedern, Schaffen des Geistes auf seiner eigenen Ebene? Diese

Frage hat aber nicht nur für sich allein Bedeutung. An ihrer Be-

antwortung liegt nicht weniger als die Entscheidung über die ge-

samte Systematik der Geistes- und Seelenlehre. Ehe wir auf unserem

Wege weiterschreiten, ist es daher geboten, uns darüber Klarheit zu

verschaffen.

I. I.

I. Ein Seitenblick auf die Systematik der Geistes- und Seelenlehre

Die neuere Seelenlehre (eine Geisteslehre, eine „rationale Psycho-

logie“, wie man früher wohl auch sagte, gibt es ja heute nicht)

konnte sich die Frage nach der Einteilung der seelischen Erschei-

nungen in unserer Form gar nicht stellen, denn sie begann fast aus-

schließlich mit den einfachsten Bestandteilen, / den Elementen,

und mußte bei diesen sogar mit den sinnlichen Elementen begin-

nen. Wir aber wollen nicht von unten herauf, sondern von oben

herab die Gliederung des Geistes begreifen, wie es das ganzheitliche

Verfahren überall bedingungslos verlangt.