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wieder das Rezeptive, das sich in den V o r b e d i n g u n g e n des Geistes — in
der äußeren Sinnlichkeit und in der Sinnlichkeit höherer Ordnung — zeigt, nicht
mit dem wesenhaften geistigen Geschehen selbst verwechseln.
B. Der R a t i o n a l i s m u s
Da der Sensualismus mit dem philosophisch allzu tief stehenden
Standpunkte des Empirismus verbunden ist, können diese wenigen
Bemerkungen über ihn genügen. Mehr ist über die rationalistische
Auffassung des Geistes zu sagen. Ich erblicke überall dort eine
rationalistische Auffasssung, wo das Verhältnis „Ich—Gegenstand“
(„Subjekt—Objekt“), also das W i s s e n — und als notwendige
Folge des Wissens das Denken — im Mittelpunkte des Geistes-
und Seelenbegriffes steht. Sofern im Subjekt : Objekt-Verhältnis
das Objekt eine V o r s t e l l u n g ist, zeigt sich die nahe Ver-
wandtschaft der Vorstellungspsychologie (nämlich des Sensualis-
mus) mit dem Rationalismus.
Betrachtet man den Geist als einen Stufenbau von Ausgliederun-
gen, in denen die tiefere Ganzheit jeweils das weitergibt, was die
höhere in ihr schuf, dann und, wie uns dünkt, dann allein ist die
Möglichkeit gegeben, über die Begriffsbestimmung des Bewußtseins
(des Geistes) als Wissen oder Subjekt: Objekt-Verhältnis und das
heißt über den R a t i o n a l i s m u s grundsätzlich hinauszuge-
hen. Das Tiefe und ewig Bewunderungswürdige dieser rationalisti-
schen Begriffsbestimmung des Geistes liegt darin, daß dieses „Sich-
selbst-Unterscheiden vom Gegenstande“ aus der Spontaneität oder
der Selbstsetzung des Ich abgeleitet wird — wenigstens in der Form,
in der sie / durch Fichtes Setzungslehre begründet wurde (man kann
sie aber auch schon in Kant, ja in Aristoteles finden). Durch das Sich-
Unterscheiden des Setzenden (des Ich) von dem Gesetzten (dem
Gegenstande) wird beides erreicht: Das Unterscheiden von dem Ge-
setzten ist die Vorstellung des Gesetzten oder Gegenstandes, das
heißt B e w u ß t s e i n ; dieses ist aber zugleich eine Unterschei-
dung des Setzenden von sich selbst, also S e l b s t b e w u ß t s e i n .
Hierin liegt die tiefe Erkenntnis, daß jedes Bewußtsein notwendig
Selbstbewußtsein (wenn auch noch nicht entfaltetes, noch nicht re-
flektiertes Selbstbewußtsein) ist. Indem aber so der Geist Vorstellen
(Wissen des Gegenstandes) und Selbstvorstellung (Selbstbewußtsein)