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als Eigenschaften (Qualitäten) gegeben. Das „eigenschaftsbegabte
Raumkontinuum“ — diesen Begriff hat Jaumann dafür geprägt —
ist eine untrennbare Einheit. Alle Eigenschaften (Qualitäten) kön-
nen an jeder Stelle des Raumes hervortreten. Sie sind potentiell
überall gegeben, das heißt überall in kleinster Intensität vorhanden.
Diese Eigenschaften werden durch sogenannte Zustandsgrößen ge-
kennzeichnet, die / ihren jeweiligen Stärkegrad darstellen (zum
Beispiel x° Celsius Temperatur, x Volt elektrische Spannung). Im
übrigen werden sie nach den Verfahren der mathematischen Physik
dargestellt und die Infinitesimalrechnung ist dafür insofern das an-
gemessene mathematische Erkenntnismittel, als der Stetigkeit (Kon-
tinuität) des Raumes auch die Stetigkeit in der Rechnungsform und
beiden wieder der Grundsatz der Nahewirkung entspricht. Die
vollendete Kontinuitätsphysik, sagt Erwin Lohr, besteht aus einem
„System von Nahewirkungsgesetzen für alle Zustandsgrößen, de-
ren wir zur Darstellung des gesamten ... Naturgeschehens irgend-
wie bedürfen. Wir setzen aber auch nichts weiter voraus, als in
Raum und Zeit kontinuierlich veränderliche Zustandsgrößen, wel-
che durch das System der Nahewirkungsgesetze miteinander ver-
knüpft sind.“
1
Diese Auffassung, die übrigens in der modernen „Feldphysik“
und in der sogenannten „phänomenologischen Physik“ einen Ver-
wandten besitzt, vermeidet alle jene philosophischen Widersinnig-
keiten, welche die Annahme von Atomen notwendig in sich schließt,
sie vermeidet ferner alle jene künstlichen Annahmen, wie sie gegen-
wärtig in den wunderlichen „Atommodellen“ zum Vorschein kom-
1
Erwin Lohr: Atomismus und Kontinuitätstheorie in der neuzeitlichen Phy-
sik, Leipzig 1926, S. 63.— Für die Kontinuitätsphysik kann es unverbunden be-
grenzte (diskrete) Körper nicht geben. „ W a s s i c h d e r n a i v e n B e o b -
a c h t u n g“, sagt Lohr, „ a l s d i s k r e t e r , b e g r e n z t e r , K ö r p e r
1
d a r -
b i e t e t , i s t n u r e i n e b e s t i m m t e , v e r h ä l t n i s m ä ß i g b e s t ä n -
d i g e r ä u m l i c h e Z u s t a n d s s t r u k t u r . . . (in der) gewisse Zustands-
variable lange Zeit hindurch .. . konstante Werte behalten. Die Werte... erleiden
in der ,Grenze
1
des Körpers keine wirklich sprunghafte Änderung.. ., ihre Werte
ändern sich nur innerhalb einer äußerst dünnen ,Grenzschicht
1
äußerst rasch, es
besteht dort ein starkes ,Eigenschaftsgefälle', der kontinuierliche Zusammenhang
aber bleibt gewahrt“. (Erwin Lohr: Atomismus, Leipzig 1926, S. 63) — Demgemäß
ist auch die B e w e g u n g nichts anderes als eine Fortpflanzung der Zustands-
struktur durch das Raumkontinuum, eine Qualität des Feldes (vgl. Erwin Lohr:
Atomismus, Leipzig 1926, S. 64 ff.).