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a l s d e n l e t z t e n G l i e d e r n o d e r E i n z e l w e s e n —

allerdings ein „Sein“ nur im Sinne des Vorseins, nicht des Daseins.

Der Irrtum, die Einzelwesen allein als seiend zu denken und die hö-

heren gar nicht, entstand, weil man nur die Einzelwesen als konkret

und wirksam betrachtete, die Gattungen aber als schlechthin „allge-

mein“, daher nur prädikativ inhärierend

1

und nicht als konkret

bestehend, daher auch nicht als wirksam betrachtete. Mit dem von

uns immer und immer wieder begründeten Satze, daß auch das All-

gemeine, daß auch die Gattung nur als Konkretes höherer Stufe

gedacht werden könne (wobei von dem Allgemeinen der Teilinhalte

abzusehen ist), fällt aber dieser Grund in sich zusammen. Die hö-

h e r e n S t u f e n s i n d s o k o n k r e t u n d w i r k s a m ,

d a ß o h n e i h r e A u s g 1 i e d e r u n g s m a c h

t

d i e

l e t z -

t e n G l i e d e r n i e m a l s z u m D a s e i n g e l a n g e n

k ö n n t e n .

Die Welt ist keine Melodie, sondern eine Fuge, eine Stufenord-

nung. In ihr besteht nicht nur das Einzelne, es besteht im Einzelnen

und zugleich transzendent das Allgemeine, die Stufe oder Gattung.

„Das Ganze geht in den Gliedern nicht unter.“

Durch die Erkenntnis, daß die Ideen Schöpfergedanken Gottes

sind, darf die Frage nach dem Reiche der Ideen nicht verlorenge-

hen.

/

2. Das R e i c h d e r I d e e n

a l s l e b e n d i g e G e m e i n s c h a f t

Das Reich der Ideen kann nicht anders gedacht werden denn als

schaffensmächtige, aber dennoch rein geistige Welt, als ein geistiger

Gliederbau, als

κόσμος

νοητός

.

Dieser Gliederbau geistiger Art

ist aber als eine Welt denkender Wesen zu bestimmen, denn nichts

Geistiges kann angenommen werden, es sei denn als denkend, und

darum als Subjekt, als Ich, wie denn auch schon die Neuplatoniker

den

κόσμος νοητός

(geistige Welt, Welt geistiger Art schlechthin)

zugleich als

κόσμος νοηρός

(intellektuelle Welt oder Welt denken-

der Subjekte, Geisterwelt) bestimmten.

Es ist nicht ein persönlichkeitsloses, ein bloß allgemeines Pneuma,

das in der Ideenwelt lebt, wie Hegel in manchen Punkten es dar-

stellte, sondern die Ideenwelt ist eher eine Geisterwelt als eine bloße

1

Siehe oben S. 100 ff.