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die Lehre von der Ausgliederung und der Rückverbundenheit.
Die Dürftigkeit der aristotelischen Gotteslehre, das Fehlen des
Schöpfungsbegriffes in ihr sieht Spann durch die christliche Theo-
logie, im besonderen durch die Lehre von der Trinität überwunden,
die für ihn zur Kategorienlehre des innergöttlichen Lebens wird.
Eingehend setzt sich Spann mit Schellings Lehre von der Natur in
Gott, diesem eigenartigen Versuch der Bewältigung des Theodizee-
problems, auseinander. Spann lehnt Schellings Lehre, „daß die lau-
tere Wirklichkeit als das schlechthin Seiende auch das notwendig
Seiende, das blinde oder unvordenkliche Seiende wäre“
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, ab. Er
weist überzeugend nach, daß das absolut Erste nicht aus Geschaffen-
Werden folgen kann, daß am Anfang Gott als Inbegriff alles Schaf-
fens, als actus purus stehen muß und nicht ein blind-dunkel Seien-
des, das als nicht-sich-setzend zu fassen undenkbar ist. Dieser Aspekt
Spanns enthält fruchtbare Möglichkeiten für die Behandlung so
mancher schwieriger Fragen der Theodizee.
Ihren Höhepunkt erreicht die Gotteslehre Spanns in ihrer Deu-
tung des göttlichen Schaffens als reiner Tätigkeit, als lautere unver-
mittelte Wirksamkeit, die eine metaphysische Leistung hohen Ran-
ges darstellt. Das göttliche Urschaffen kennzeichnet Spann durch
einen Vergleich mit dem abgeleiteten Schaffen, das Schaffen des Ge-
schöpfes. Das Geschöpf schafft auf Grund einer Eingebung, eines
Vorbildes, das angenommen und verwirklicht wird, es ist Aner-
schaffen an etwas, das bereits besteht.
Im göttlichen Urschaffen hingegen kann von einem Vorbild nicht
gesprochen werden, bei diesem Schaffen fallen Bild und Setzung
zusammen, ist Setzung kein Anerschaffen, sondern volles reines
Schaffen; in diesem Schaffen ist auch kein Raum für Vermittlung.
Aber auch in diesem Vergleich kann vom Urschaffen nur in Analo-
gien gesprochen werden, über deren Unzulänglichkeit und Be-
grenztheit sich Spann voll bewußt war. Dasselbe gilt auch von seinen
Aussagen über Gott, in dem es „keine Zeit und kein Werden gibt,
der vollkommene Einheit und reines Selbstbewußtsein ist.“
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Im Menschen aber lebt ein Abglanz dieses Urschaffens, in seinem
D e n k e n , auch in ihm fallen Schaffen und Geschaffenwerden zu-
sammen. In ihm haben wir Anteil am lauteren Sein, kommen wir
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Siehe oben S. 124.
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Hans Riehl: Urwissen, Graz 1948, S. 249.