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Wirk- / lichkeit, sie leiten sich von den Einzelnen her, sie sind daher
der Umweg des Einzelnen zu sich selbst. Will die Sittenlehre diesem
Wesensgesetze der Gesellschaft Rechnung tragen, so muß sie wieder
das Höchstmaß an Wirklichkeit für dasjenige, was der Quell der
Wirklichkeit des Staates ist, erstreben. Das ist der Einzelne. Das
Höchstmaß an Lust ist darum auch vom Standpunkte der Gesell-
schaftslehre für den Einzelnen zu erstreben. Da jedoch die Gesell-
schaft ein U m w e g des Einzelnen zu sich selbst ist, so ist die Lust
nicht unmittelbar zu suchen, sondern in ihrer V e r m i t t l u n g
durch die Gesellschaft. Diese Vermittlung verleiht zugleich D a u e r .
Nicht was dem Einzelnen in jedem Augenblicke und in jeder be-
sonderen Lage das Nützliche ist, kann daher die Sittenlehre als
„gut“ (gut = nützlich) anerkennen, sondern was auf die Dauer
nützt. Da diese Sittenlehre schließlich auch „Sozialethik“ werden
will, drängt sie zu dem Standpunkte, daß der Nutzen den meisten
zukommen soll. Als die Vollendung dieser Denkweise darf daher
wohl der berühmte Grundsatz von B e n t h a m betrachtet werden,
wonach „ d a s g r ö ß t e G l ü c k d e r g r ö ß t e n Z a h l “ maß-
gebend sei. — Ein anderer Versuch, die Individualethik zu über-
winden, ist die Heranziehung der „Sympathiegefühle“, der „ge-
selligen Triebe“, des „Mitleides“. Auf psychologischen Tatsachen
des Einzelnen (die überdies beliebig wechseln können, denn nie-
mandem kann ein Trieb vorgeschrieben werden, jeder kann seine
Triebe beliebig bekämpfen oder ausbilden) soll also hier das Soziale
gründen.
In allen diesen Fällen hat die Sittlichkeit jede Beziehung auf das
Übersinnliche verloren und sogar jede Beziehung auf die über-
individuelle Geisteswelt, auf die Kultur.
4. Die Wirtschaftslehre
In der Wirtschaftstheorie ist es der E i n z e l n e m i t s e i n e m
E i g e n n u t z , der den Ausgangspunkt bildet. Bei Adam S m i t h ,
David R i c a r d o und ihren Nachfolgern zeigt sich zum ersten
Male klar das neue Begriffsgebäude. Wir werden diese Gedanken in
einem andern Zusammenhange weiter zu verfolgen haben
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Siehe unten S. 263 ff., Anhang: Die philosophischen Voraussetzungen der
Volkswirtschaftslehre.
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