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Im objektiven Geiste unterscheidet Hegel folgende innere Stufen:
A.
Das Recht im engeren Sinne als das abstrakte oder formelle
Recht.
B.
Die Moralität, der subjektive Vorgang des sittlichen Ge-
schehens, die subjektive Seite der Sittlichkeit; die wahre Sittlichkeit
liegt aber im Objektiven, nicht im Subjektiven, daher diese erst
diesen Namen verdient.
C.
Die Sittlichkeit oder objektive Sittlichkeit, das ist der In-
begriff sittlicher Gebilde, nämlich (a) der Familie; (b) der bürger-
lichen Gesellschaft und (c) des Staates. Die objektive Sittlichkeit
vollendet sich im Staate.
Außerdem vollendet sie sich in der zeitlichen G e s c h i c h t e
des objektiven Geistes. Diese tritt dadurch besonders hervor und
wird von ihm zum ersten Male als eigenes Fach, „Philosophie der
Geschichte“, behandelt. (Hegel behandelt allerdings die Philosophie
der Geschichte zugleich als Eingang zur Rechtsphilosophie, seine
Vorlesungen darüber wurden als eigenes Werk erst nach seinem
Tode herausgegeben.)
Hegel bestimmt den objektiven Geist nicht in voller Klarheit
1
.
Wir gehen aber nicht fehl, wenn wir sagen, daß für Hegel der
objektive Geist / nichts anderes ist als das Allgemeine in dem Willen
der einzelnen Menschen. Das „Allgemeine“, das heißt wieder: das
objektiv Wahre und Richtige. Der objektive Geist Hegels ist der
Wille als der das Allgemeine denkende Wille. I n d e m i n d e n
e i n z e l n e n W i 1 1 e n s h a n d 1 u n g e n d a s
A l l g e m e i n e
1
In der Enzyklopädie, § 483, heißt es: „Der objektive Geist ist die absolute
Idee, aber nur an s i c h seiend; indem er damit auf dem Boden der Endlichkeit
ist, behält seine wirkliche Vernünftigkeit die Seite äußerlichen Erscheinens an
ihr. Der freie Wille hat unmittelbar zunächst die Unterschiede an ihm, daß die
Freiheit seine i n n e r e Bestimmung und Zweck ist und sich auf eine ä u ß e r -
l i c h e Vorgefundene Objektivität bezieht, welche sich spaltet in das Anthropo-
logische der partikularen B e d ü r f n i s s e , in die äußeren N a t u r d i n g e ,
die für das Bewußtsein sind, und in das Verhältnis von einzelnen zu einzelnen
W i l l e n , welche ein Selbstbewußtsein ihrer als verschiedener und partikulärer
sind; diese Seite macht das äußerliche Material für das Dasein des Willens aus.“ —
Hegel will mit der Bestimmung: der objektive Geist sei das A n s i c h des abso-
luten Geistes, sagen: der o b j e k t i v e G e i s t s e i d e r g e s e l l s c h a f t -
l i c h - s i t t l i c h e O r g a n i s m u s , i n w e l c h e m a l s e i n e m v e r -
h ä l t n i s m ä ß i g Ä u ß e r e n d i e I n h a l t e d e s a n u n d f ü r s i c h
s e i e n d e n a b s o l u t e n G e i s t e s ( K u n s t , R e l i g i o n , P h i l o s o -
p h i e ) e r s t z u r E r s c h e i n u n g k o m m e n .