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[XIV/XV]

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universalistischen Grundanschauung, eine verschiedene Verwendung, einen

verschiedenen Sinn finden.

Gleich wie der Biologe seinen Gegenstand, das Lebendige, in Erman-

gelung vollkommener äußerer Begriffsmerkmale nur findet, weil er selbst

ein Lebendiger ist und von sich aus weiß, was Leben ist, so muß auch

der Jünger in sich selbst finden und erleben, was Gesellschaft und Wirt-

schaft sei; und dieses Wissen soll ihm durch all seine Erfahrung, Betrach-

tung, Zergliederung und Forschung ein Begleiter sein.

W i e n , im Juli 1919

Othmar Spann

Vorwort zur ersten Auflage

Das Werk, das ich nunmehr in die Hände der Studierenden und ge-

bildeten Laien lege, soll, wie sein Name bestimmt, nicht so sehr eine

Geschichte der Volkswirtschaftslehre als vielmehr eine konzentrierte Dar-

stellung und Kritik ihrer großen Theorien und Systeme enthalten. Die

nationalökonomischen Grundprobleme, in der wechselnden Beleuchtung

geschichtlicher Entwicklung, sollen in ihrem Wesen klar erkannt und

zugleich die heutigen Lehren der Wissenschaft nach Möglichkeit vermit-

telt werden.

Dieser geschichtliche Weg zur Erreichung eines tieferen theoretischen

Verständnisses wurde ähnlich in der Philosophie seit je begangen und

scheint sich mir als der leichteste und natürlichste auch in der Volks-

wirtschaftslehre darzubieten, wo es oft nicht minder auf die Beurteilung

subtiler und überaus schwieriger theoretischer Gedankengänge ankommt;

es sollen daher die Meister sprechen. Möge das bescheidene Unternehmen

dazu beitragen, dem immer mehr wachsenden Interesse für die theore-

tischen Zusammenhänge in den wirtschaftlichen Erscheinungen zu dienen,

und möchte es auch entsprechend seiner verwickelten Aufgabe eine nach-

sichtige Beurteilung finden.

B r ü n n , im Herbst 1910

Othmar Spann