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orden“ der alten Zeiten, der „Kirchenbauverein“ oder „Volksbil-
dungsverein“ von heute wirtschaftliche, politische, organisatorische
und noch andere Bestandteile in sich schließen, sie weisen zuletzt
alle auf die Religion, Wissenschaft und Kunst als dasjenige hin, wo-
von sie sich ableiten.
Auch die Liebesgemeinschaften sind unter die abgeleiteten Ge-
meinschaften zu versetzen. Denn sie sind in jedem Teilinhalt zu
finden, bilden also keinen neuen Teilinhalt, keine arteigenen Ge-
zweiungen. Liebe ist in jeder Gezweiung enthalten, ist selbst Ge-
zweiung. Gottesliebe, Menschenliebe (caritas), Geschöpfesliebe, Na-
turliebe sind nur besonderte Formen; ihre höhere Wirklichkeit
findet sich in der Religion, als Abgeschiedenheit, gleichsam der
Gezweiung (Rückverbundenheit) des Menschen mit Gott. Jedes
wesenhafte Verhältnis von Geist zu Geist ist Liebe, denn es enthält
das Bewußtsein der Dasselbigkeit des einen mit dem andern, es of-
fenbart die Grundtatsache, daß jedes Glied der Gezweiung auch
Glied des Ganzen ist. — Diese kurze Andeutung, die nicht alles
erschöpft, möge hier genügen, um darzutun, daß Liebe dem Gange
der Gezweiung und dem Bau der Gesellschaft als einer Ganzheit
angehöre, daher alle Teilinhalte und ihre Ableitungen begleitet,
nicht aber einen eigenen Teilinhalt bildet.
Wir erkennen nun auch leicht, was zu dem Geistursprünglichen
nicht gehört: weder das S i t t l i c h e noch das H a n d e l n (das
eben nicht selbst Geist ist, sondern nur dessen Äußerung); noch
auch endlich die D a t e n d e r S i n n l i c h k e i t , darum insbe-
sondere auch nicht die körperlichen Empfindungen und Bedürfnisse
nach Nahrung, Gesundheit und was sonst an leiblichen Sinnes-
empfindungen Ziel des Handelns wird, ebensowenig die geschlecht-
lichen Empfindungen, sofern sie als ein rein sinnliches Element ge-
faßt werden. Während aber Sittlichkeit und Handeln Ableitungen
aus dem Geistursprünglichen sind, ist die Sinnlichkeit selbst ur-
sprünglich.
/
Aus den bisherigen Darlegungen folgt von selbst der Satz:
(4)
Das G e i s t u r s p r ü n g l i c h e i s t v o r d e m A b g e -
l e i t e t e n .
Aus unserer Bestimmung des Geistursprünglichen folgt noch:
Nicht das „Wahre, Gute und Schöne“ ist das Geistursprüngliche,
sondern „Religion, Wissen und Kunst“, „Gott, Gegenstand, Ge-