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gendelement, Tugendgrund, sondern Tugenden. Umgekehrt gilt: In

dem, was an der Tugend Hingebung und Mittewendigkeit ist, ist

durchaus nicht allein die Tat des Einzelnen zu erkennen. Denn der

Einzelne findet ja Hingebung und Eingegliedertheit als F o r m -

e l e m e n t e seines Tuns schon vor!

So erweisen sich dem forschenden Blicke Hingebung und Mitte-

wendigkeit als die Geburtsstätten des Höheren, des Ganzen, und

über dieses hinaus der Gottheit in ihm. Darum wird Mittewendig-

keit in ihrer allerhöchsten Form zur Abgeschiedenheit

1

. I m

T u g e n d g r u n d e w i r k t d i e h ö h e r e G a n z h e i t , d e r

o b j e k t i v e G e i s t , u n d z u l e t z t d e r h ö c h s t e

G e i s t e s g r u n d , G o t t , d i e R i c h t u n g a u f d a s

V o l l k o m m e n e . Aber sie fortzusetzen und festzuhalten ist

der F r e i h e i t des Einzelnen anheimgegeben

2

.

2.

Ichheit oder Persönlichkeit

In der bisher begründeten subjektiven und objektiven Geistes-

lehre ist der Begriff der Persönlichkeit, wie er in der Sittenlehre

gilt, bereits enthalten. Er ergibt sich: erstens nach der ganzheitlichen

Denkweise aus dem Eigenleben des Gliedes, dessen Vita propria;

zweitens aus dem Wesen des menschlichen Geistes.

Gliedhaft ist der menschliche Geist in der Gezweiung sowie in

allen von dieser getragenen Gebilden. Und als Glied kommt ihm

Eigenleben, also Persönlichkeit zu. Dies entspricht auch dem Wesen

des menschlichen Geistes, zu dessen Daseinsform Ichheit oder Per-

sönlichkeit (allerdings in Gezweiung) gehört. Seit Fichtes Wissen-

schaftslehre die Ichheit tiefer als bisher erklärte, sollte darüber kein

Zweifel sein. Er erklärte den menschlichen Geist als Selbstsetzung

und Selbstentgegensetzung. Letztere ist das entscheidende Merk-

mal. Indem z. B. der Gedanke des Menschen ihn selbst verhältnis-

mäßig objektiviert, er sich selbst mithin Objekt wird, ist das Wesen

des menschlichen Geistes als Subjekt-Objekt bestimmt. Gerade das

ist aber Ichheit, Persönlichkeit.

Die Rückbeziehung jeder Setzungstat des Geistes, z. B. jedes

Gedankens auf sich selbst, ist das Wesen der Ichheit oder Persönlich-

1

Vgl. oben S. 23 f., unten S. 214.

2

Über Freiheit siehe unten S. 238 ff.