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keit. In dieser also vollzieht sich das Eigenleben des Gliedes, zu

welchem das Ich dadurch wird, daß es sich in Gezweiung entfaltet,

das heißt, daß es seine Setzungen, in unserem Beispiele den Gedan-

ken, nicht in absoluter Isolierung, sondern in unmittelbarer oder

mittelbarer Verbundenheit mit anderen Menschen vollzieht.

Kraft der Wesenheit sowohl des subjektiven Geistes wie der

Gesellschaft kommt dem Menschen u n a u f h e b l i c h e I c h -

h e i t oder Persönlichkeit zu. Würde dem menschlichen Geiste seine

Ichheit genommen, z. B. nach pantheistischer Vorstellung in ein

Unpersönlich-Allgemeines verfließen, so würde er nicht etwa sein

Sein behalten und nur die Ichheit verlieren (wie man sich einen

Tropfen, der im Meere verfließt, vorstellt); sondern er wäre dann

überhaupt nicht mehr, er hätte sein Sein in jeder Hinsicht ganz und

gar verloren.

Den Geist ohne Ichheit nach Art eines im Meere verfließenden

Tropfens zu denken zeugt von einer Vorstellungsweise, die sich

von einem stofflichen Bilde verführen läßt — von einer materiali-

stischen Vorstellungsweise! Der Geist hat ein S e i n v o n h ö h e -

r e r A r t als der Wassertropfen: Er kann sich sich selbst entgegen-

setzen, sich selbst objektivieren, er ist Subjekt-Objekt und als sol-

ches unaufheblich.

Endlich: Der höchste Vorzug des menschlichen Ich, in ekstati-

schem Zustande unmittelbare Fühlung mit der Urmitte aller Aus-

gliederung, dem Schöpfungsgrunde der Welt zu gewinnen, wird von

der M y s t i k aller Zeiten bezeugt.

Der Begriff der U n s t e r b l i c h k e i t gründet in diesem

Sein höherer Ordnung, das dem menschlichen Geiste eigen ist. Die

mystische Erfahrung aller Zeiten und Völker schöpft ihn aus eige-

ner Quelle.

Es bedarf keiner besonderen Begründung, daß damit in keiner Hinsicht ein

P a n t h e i s m u s in die Sittenlehre eingeführt ist. Gott fließt nicht in die Welt

aus, das höhere Ganze fließt nicht in das niedere aus. Das Ganze wird in den

Gliedern geboren, aber es b l e i b t b e i s i c h s e l b s t , es geht in seinen

Gliedern nicht unter.