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abschließende Klarheit gewinnen, wenn nicht seine Philosophie des

s u b j e k t i v e n Geistes genügend berücksichtigt wird. Die ge-

naue Kenntnis der genannten Werke Spanns vermag erst zu zeigen,

wie ernst er mit der Frage der Stellung des subjektiven Geistes in

der Gesellschaft gerungen hat und wie unbegründet der Vorwurf

der Vernachlässigung des Einzelmenschen in seinem angeblich kol-

lektivistischen System ist

1

.

In der „Gesellschaftsphilosophie“ wird der subjektive Geist dar-

gestellt im Zusammenhange mit den metaphysischen Wurzeln der

Gesellschaft (Gott und Ideenreich) und in seiner Beziehung zum

objektiven Geiste (Gesellschaft).

1.

Die Einordnung des subjektiven Geistes in die intelligible Welt

Nach der kritischen Darstellung des Sensualismus und des Ratio-

nalismus und nach der Würdigung der Lehre Fichtes vom subjekti-

ven Geist als Selbstsetzung (Spontaneität) wird die Unzulänglichkeit

der an sich wertvollen Lehre Fichtes nachgewiesen. Dies geschieht

durch die Darstellung und Würdigung derjenigen geistigen Tat-

sachen, die der Spontaneität des subjektiven Geistes notwendig

v o r a u s g e h e n , ohne die also die Selbstsetzung des subjektiven

Geistes nicht denkbar ist. Der Geist hat vor der Selbstsetzung des

subjektiven Geistes noch andere Sachgehalte in sich:

a.

den Glauben, das ist das Enthaltensein des subjektiven Geistes

in einem metaphysischen Bereiche (unoffenbarer Geistesgrund);

b.

die Eingebung, das ist das Geschaffenwerden des subjektiven

Geistes von einem Höheren (Gott)

2

.

Der subjektive Geist kann die Eingebung nicht selbst erschaffen.

Sie ist ihm vorgegeben und aufgegeben. Er kann sie nur anneh-

men oder sich ihr verschließen. In diesem Zusammenhange kann das

Wesen des Glaubens und der Eingebung nicht näher erläutert wer-

den. Es soll nur noch darauf hingewiesen werden, daß Othmar

Spanns Lehre in dieser Beziehung die Lehre Fichtes fortbildet und

berichtigt, indem sie der Spontaneität des subjektiven Geistes

1

Zur Einführung in dieses schwierige Thema sei besonders hingewiesen

auf das im gleichen Verlag erschienene Werk von Rolf Amtmann: Die Geistes-

lehre Othmar Spanns, Eine Einführung, Graz i960.

2

Vgl. insbesondere oben S. 104 ff.

20 Spann, 11