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„natürlicher Preis“. Dinge größten Gebrauchswertes, z. B. Wasser,

haben keinen Tauschwert, wenn sie keine Arbeit kosten, umgekehrt

haben Dinge geringen Gebrauchswertes, z. B. Diamanten, höchsten

Tauschwert, wenn sie viel Arbeit kosten. Der Aufwand von Arbeit

also, den ein Gut kostet, ist maßgebend. Diese Werttheorie ist eine

A r b e i t s k o s t e n t h e o r i e . — Sie wird aber von Smith nicht

durchgeführt, denn wenn der „Urzustand“ überwunden ist, sind

nach Smith drei „Faktoren", Arbeit, Kapital und Boden, maß-

gebend.

Die verschiedenen Teile, aus denen sich der wirkliche, „aktuelle“ Preis

oder M a r k t p r e i s zusammensetzt, sind dann:

(1)

ein Anteil für die Arbeit (Lohn);

(2)

ein Anteil für das Kapital, der Kapitalprofit (worunter nach unse-

ren jetzigen Vorstellungen sowohl der Kapitalzins, wie der Unternehmer-

gewinn zu verstehen ist); Kapital wird von Smith entweder als Erwerbs-

vermögen, oder als Erzeugungsmittel, Fonds zum Unterhalte produktiver

Arbeit, erklärt;

(3)

die Grundrente, sozusagen ein Pachtzins, der für die Benutzung des

Bodens gezahlt wird. Sie ist nach Smith der Unterschied zwischen dem

Preis des Bodenerzeugnisses und den Kosten, die z. B. der Pächter für

Arbeitslohn plus Profit des Pächterkapitals hat.

Kapitalprofit und Grundrente ergeben sich nur aus dem Eigennutz der

Kapital- und Bodenbesitzer, infolge Angebot und Nachfrage. Es entsteht

so bei Smith eine unklare A n g e b o t s - u n d N a c h f r a g e t h e o r i e .

Seinem „natürlichen Preise“ (der wohl als dauernder Kostenpreis zu be-

stimmen ist), steht nun der jeweils tatsächlich bezahlte oder „Marktpreis“

als Abweichung gegenüber.

In der Preisbildung vollzieht sich nach Smith zugleich die Ein-

kommensbildung oder Verteilung. Wer ein Gut eintauscht, hat es

als Einkommen. Wie bildet sich aber die Kaufkraft des Tauschen-

den? Sie ergibt sich nach den genannten letzten Faktoren oder Be-

standteilen jedes Preises: Arbeit, Boden, Kapital. Das heißt, dem

Arbeiter wird der Ersatz für seine Arbeit geleistet, dem Kapitalisten

eine Vergütung für das Kapital, dem Gutsherrn für den Boden. So

fließt das Gesamterzeugnis des Volkes / in verschiedenen Strömen

als Einkommen zurück: im Arbeitslohne, im Kapitalprofit, in der

Grundrente, und bildet das „Einkommen für die großen Volks-

klassen, nämlich für die, welche von der Rente, welche vom Lohn,

und die, welche vom Gewinn leben“. „Arbeitslohn, Profit und

Rente sind die drei urspünglichen Quellen... alles Einkommens ...

Jedes andere Einkommen (gemeint sind geistige Berufe und Dienst-