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(Wertgesetze) in die Mitte der Theorie stellt und den Kreislauf der

wirtschaftlichen Verrichtungen vollständig beiseite läßt. Bezeichnen

wir die Wertgesetze als das, was sie in Wahrheit sind, als Wert-

R e c h e n g e s e t z e ; die Gesetze der Gliederung und Verbindung

der wirtschaftlichen Leistungen dagegen als Wirtschaftsgesetze, so

können wir sagen: W e r t r e c h e n g e s e t z e

u n d

W i r t -

s c h a f t s g e s e t z e w e r d e n v o n S m i t h u n d s e i n e n

N a c h f o l g e r n a l s e i n e r l e i g e s e t z t .

Ist diese Anschauung Smiths richtig und erschöpfend?

Nein! Denn es kommt 1. nicht auf die Arbeit, sondern auf

die Leistung, den Nutzen der Güter an; es kommt 2. nicht darauf

an, ob sie durch einen Markt gegangen sind. Der Tauschvorgang

ist nicht die Hauptsache, W e r t - u n d P r e i s b i l d u n g i s t

n i c h t d i e G r u n d e r s c h e i n u n g der Wirtschaft; es ist 3. in

Wahrheit nicht der Einzelne, welcher nachträglich, durch sein Zu-

sammentreffen mit anderen, den Tausch, die Wirtschaft macht;

sondern ihm ist stets schon eine Ganzheit vorgegeben, er ist stets

g l i e d h a f t

1

.

Der Versuch, die wirtschaftlichen Vorgänge bloß von der Seite

des Tauschwertes her zu begreifen, muß in Wahrheit das Wich- /

tigste verfehlen: die Leistungen, welche die Wirtschaft ausmachen.

In Wahrheit ist W i r t s c h a f t e i n G e b ä u d e v o n L e i s t u n -

g e n d e r M i t t e l f ü r Z i e l e . Die Leistungen der Mittel bilden

stets ein gegliedertes Ganzes, dessen Bau und Leben die Wirt-

schaftslehre zu erforschen hat. Diese Hauptaufgabe der Theorie,

die sie zur Leistungslehre, das heißt zur E r z e u g u n g s l e h r e ,

macht, nicht zur Tauschlehre, kommt bei Smith nicht zur Geltung.

— Infolgedessen werden nun vernachlässigt: die nicht zum markt-

mäßigen Umsatz kommenden Güter, das sind besonders die gei-

stigen Güter; ferner die Nachfrage, das heißt die Bedürfnisse, die

Ziele als Bedingung der Mittel, gegenüber dem Angebot; alle Pro-

duktivkräfte, die hinter den fertigen Gütern stehen, das „Kapital

höherer Ordnung

2

, gegenüber den fertigen Gütern; das Geistige

gegenüber dem Stofflichen; das organische Zusammenstimmen der

Teile der Volkswirtschaft gegenüber der scheinbaren Selbständigkeit

1

Vgl. unten S. 80.

2

Siehe unten S.

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