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es denn bei einer auf die letzten Gründe... zurückgehenden Wissenschaft nicht
anders sein konnte . .
C . Das B e g r i f f s g e b ä u d e d e r S e t z u n g s l e h r e
Indem das in seinen inneren Grund zurückgehende Bewußtsein
seiner selbst als schöpferisch inne wird, ist nicht nur der Grundbe-
griff, der diesem Standpunkte entspricht, der Begriff der Selbstset-
zung, gewonnen, sondern auch der ganze Begriffsbau schon vorge-
zeichnet. Denn es sind nun weiter: (1) Die Setzungsschritte in ihrer
Aufeinanderfolge zu erforschen; (2) es ist der Aufbau des Bewußt-
seins aus diesen Setzungsschritten zu verstehen; da endlich (3) der
Ausgangspunkt der Setzungslehre, der Kantianismus mit seiner Ka-
tegorienlehre, geschichtlich schon vorgegeben ist, so folgt daraus die
Aufgabe, die Kategorien aus dem Zusammenhange der Setzungs-
schritte des Geistes ableitend zu entwerfen (deduktiv zu konstruie-
ren).
Fichte legt das Entscheidende zur Lösung dieser Aufgabe in den
„Drei Grundsätzen“ seiner Wissenschaftslehre nieder.
1. Die d r e i G r u n d s ä t z e
a . „ D a s I c h s e t z t s i c h s e l b s t“, „das Ich setzt ur-
sprünglich schlechthin sein eigenes Sein.“
2
Eine Erläuterung dieses
Lehrsatzes ist nach allem Vorangegangenen nicht mehr nötig. Wenn
das Setzen überall und immer der erste innere Anfang des Bewußt-
seins ist, dann ist damit auch gegeben, daß dieses Setzen ausschließ-
lich auch das S e i n des Ich ausmacht. Daher: das Ich setzt sein eige-
nes Sein und es ist nur, soweit es sich setzt.
Fichte brachte diese, nur aus der Selbstgewißheit des Ich und seiner Setzung zu
rechtfertigende Lehre mit dem Identitätsgesetze A = A in Verbindung und hat
dadurch seine Wissenschaftslehre statt mit dem Hinweise auf eine unwidersprech-
liche innere Erfahrung mit einer formal-logischen Beweisführung begonnen. Sein
Gedanke war, daß A = A stets nur gelte, falls A existiere; daß aber beim Ich
1
Johann
Gottlieb
Fichte:
Grundlage
der
gesamten
Wissenschaftslehre,
Leipzig 1921, S. 284 (= Werke, Ausgabe Medicus, Bd 1 = Philosophische Biblio-
thek, Bd 127).
2
Johann Gottlieb Fichte: Grundlage der gesamten Wissenschaftslehre (1794),
Leipzig 1921, S. 91 ff. (= Werke, Ausgabe Medicus, Bd 1 = Philosophische
Bibliothek, Bd 127).