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[152/153]

d . A l l g e m e i n e

G e i s t e s l e h r e (Pneumatologie), als

solche zugleich E r k e n n t n i s t h e o r i e u n d S e e l e n -

l e h r e . Diese Erkenntnistheorie steht / nicht für sich da, wie die

empiristische, sondern hängt mit der Seins- und Vermittlungslehre

innig zusammen;

e . G e s e l l s c h a f t s l e h r e (Lehre vom überindividuellen

Geiste);

f .

S i t t e n l e h r e , die nunmehr der philosophischen Gesell-

schaftslehre nachgeordnet ist; die allgemeine Geisteslehre enthält

auch die

g .

S e e l e n l e h r e (die nur als genetische Seelenlehre von der

reinen Wesenslehre des Geistes und der Erkenntnis — der Pneuma-

tologie — getrennt werden könnte

1

);

h .

K u n s t p h i l o s o p h i e ;

i .

G e s c h i c h t s p h i l o s o p h i e ;

3.

(j.) N a t u r p h i l o s o p h i e : Spekulative Begründung der

Natur; dazu kommt

4.

(k.) Die V e r f a h r e n l e h r e d e r E i n z e l w i s s e n -

s c h a f t e n u n d d i e L o g i k , welche sowohl aus der gesam-

ten Metaphysik (Vermittlungslehre und Ontologie) wie aus der Gei-

steslehre sich ergeben. Daß die Logik zugleich aus der Ontologie

hervorwächst, liegt im Wesen der Sache. Denn Sein und Denken

sind dem echten Idealismus nicht auseinandergerissen, sondern bil-

den ihm eine höhere Einheit.

a. Kehren wir von dieser Übersicht nochmals zu den V e r g l e i c h u n g e n

der empiristischen und der idealistischen Philosophie zurück, so sehen wir nun ge-

nauer, um wievieles der Empirismus ärmer, der Idealismus reicher ist an Denk-

aufgaben, Grundbegriffen und systematischen Gestaltungen. Schon als M e t a -

p h y s i k ist der Idealismus reich gegliedert, nämlich in Gotteslehre, Vermitt-

lungslehre und Seinslehre — inhaltsschwere Worte, die aber erst die eigentliche

Bedeutung der Philosophie ausmachen. Aber auch als G e i s t e s

1

e h r e ist der

Idealismus ungleich reicher. Die Geisteslehre ist ihm nämlich sowohl als Erkennt-

nistheorie wie als Gesellschaftslehre, Sittenlehre und Seelenlehre etwas ganz an-

deres als dem Empirismus. Sie hat das Objektive, Überindividuelle ebenso zum

Gegenstande wie auch das Konkrete, Einzelne (dieses letztere jedoch als glied-

haftes, nicht als ver-einzeltes) an sich. Besonders ist die große Hauptfrage der

A u s g l i e d e r u n g s o r d n u n g hervorzuheben: sowohl des Geistes der Ge-

sellschaft, wie der sittlichen Güterwelt, wie auch der innerseelischen Verrichtun-

gen. Diesem Reichtum hat der empiristische Subjektivismus und Atomismus nichts

1

Siehe unten S.

184

f.