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heit darstellt. Die Schönheit wird also grundsätzlich durch die Ver-

mittlungen erklärt, in denen sich Übersinnliches sinnlich darstellt

1

.

i .

Geschichtsphilosophie

Die empiristische Auffassung ist in ihrem Grundzuge geschichts-

feindlich. Denn ein Mechanismus hat keine Geschichte, Ablauf ist

nicht Geschichte (Laplacesche Weltformel

2

). Anders der Idealis-

mus. Er muß grundsätzlich auf das Geschichtliche hindrängen. Denn

ihm sind die Geschehnisse der Welt kein mechanischer, naturge-

setzlich-eindeutiger Ablauf, sondern geistig-sinnvolle Geschehnisse,

die miteinander Zusammenhängen. Ebenso ist ihm die Gesellschaft

keine Summe Einzelner, sondern eine Ganzheit. Die Ganzheit hat

Geschichte. Demgemäß findet sich im Idealismus von alters her eine /

ausgeprägt geschichtliche Einstellung, wenn auch allerdings nicht

ein eigenes Sonderfach der Geschichtsphilosophie, das erst durch

Hegel zur vollen Ausbildung kam. Bei Platon hat das Weltall eine

Geschichte (Timaios, Politikos). Bei Fichte hat das Ich eine innere

Geschichte, die ableitend entworfen werden kann. Schelling zog die

Folgerung, daß das ganze All diese Geschichte habe, seine Spätlehre

hat diese Geschichte zum Gegenstande

3

.

3.

N a t u r p h i l o s o p h i e

j .

I n d e r N a t u r p h i l o s o p h i e sagt der Idealismus: die

Natur ist nicht tot, nicht mechanisch, sondern sie ist — und zwar

nach Maßgabe jener Vermittlungen, welche die Vermittlungslehre

jeweils angibt — ideenbestimmt, geistbestimmt; das Mechanische

oder absolut Unganzheitliche ist nur Unterstellung und Grenzbe-

griff. — Als geistbestimmt ist dem Idealismus die Natur ferner

nicht endlos, sondern ein geschlossenes und geordnetes Ganzes, ein

Kosmos. Ganzheit fordert Gestalt, Gestalt bedeutet die Endlichkeit

der Welt.

Im Gegensatze dazu nimmt der E m p i r i s m u s alles Naturgeschehen als ein

mechanisch-ursächlich bestimmtes an. Er kennt darum eine eigene Naturphilosophie

nicht. Die Natur ist ihm kein geordnetes Ganzes, kein Kosmos.

1

Siehe unten S. 269.

2

Siehe oben S. 34.

3

Siehe unten S. 271 f., 276 und 279 f.