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Beachtung schenkt und uns dadurch innerlich erregt, oder nicht be-

achtet und dadurch innerlich etwas in uns erstickt, diese uns so wohl

bekannte Urtatsache geistigen Lebens, die unser eigenstes Lebens-

brot / ausmacht, hat mit der äußeren Naturordnung schlechter-

dings nichts zu tun.

Und eine letzte Erscheinung dieser Art, auf die wir hier zurück-

kommen, ist die E i n g e b u n g . Sei es, daß wir in der Gezweiung

uns in die andere Seele versenken, sei es, daß wir im verstandes-

mäßigen Forschen uns in den äußeren Gegenstand versenken, stets

hat die Versenkung einen „Einfall“, eine Eingebung, die wie ein

Blitz einschlägt, in ihrem Gefolge. Und von ihr lebt dann unser zer-

legendes (diskursives) Denken. Diese letzte Quelle unseres geistigen

Lebens (in der wir uns trotz leidenden Verhaltens zur Eingebung

überall als selbstsetzend, als schöpferisch finden) liegt zwar in einem

Dämmerschein des Traumwandlerischen und Halbbewußten und

deutet auf einen tieferen Grund unseres Geisteslebens, eine Befaßt-

heit in einem Befassenden. Aber doch ist sie unserem geistigen Auge

nicht gänzlich verschlossen, sie entfaltet sich aus dem Innern mehr

und mehr, je länger wir dabei verweilen.

Fragt man nun nach dem inneren Sinne, mit dem wir das nicht

Sinnlich-Naturhafte unseres geistigen Lebens und Wesens unmittel-

bar gewahr werden, so sind wir nicht mehr stumm und verlegen.

Denn das kategoriale V e r s t a n d e s b e w u ß t s e i n (Apriori),

das s i t t l i c h e B e w u ß t s e i n mit seiner gegenseitigen Er-

weckung (Liebe) als einem unmittelbaren Innewerden, das E i n -

g e b u n g s b e w u ß t s e i n mit seinem Hinweise auf ein Höhe-

res, das den Geist befaßt und rückverbindet, alle diese Bewußtseins-

formen endlich mit der ihnen allen gemeinsamen S e l b s t s e t -

z u n g — d a s s i n d d i e i n n e r e n S i n n e , w e l c h e

U n s i n n l i c h e s w a h r n e h m e n , welche unmittelbar des-

sen inne werden, was sich nicht von äußeren Eindrücken ableiten

läßt. Hier gilt nicht Kants „Begriffe ohne Anschauung sind leer“,

hier tritt die U n m i t t e l b a r k e i t innerer Erkenntnis an die

Stelle sinnlicher Anschauung, sinnlicher Erfahrung. Weil sich das ka-

tegoriale Verstandesbewußtsein, das sittliche Bewußtsein, das Ge-

zweiungsbewußtsein, das Eingebungsbewußtsein, das Rückverbun-

denheitsbewußtsein keineswegs auf „Reize“ zurückführen läßt (wie

sehr diese auch als Vor bedingungen und Vermittlungen unerläß-