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daß beim Ansich der Dinge alles Erkennen aufhöre, dem Positivis-
mus Vorschub geleistet und den Weg zur Metaphysik unendlich er-
schwert. Fichte dagegen war stürmischer Metaphysiker. Er brachte
mit der Lehre von der Selbstsetzung und mit der Verkündung,
daß in ihr das Ansich der Dinge, das Überweltliche sei, der abend-
ländischen Menschheit wieder Licht und Leben. Mit steigender Ver-
tiefung in diese innere Erfahrung verkündete Fichte geradezu den
priesterlichen Beruf des Weisen. Auch Schelling war von Anbeginn
echter Metyphysiker, und bei Baader, dem Theosophen, versteht
sich das von selbst. Schelling berief sich am entschiedensten auf die
„intellektuelle Anschauung“. Und darüber hinaus kann man den
Umschwung Schellings von seiner ersten zur zweiten Philosophie
(der Offenbarung) fast nochmals als eine innere Wiedergeburt be-
zeichnen, welche die kühnsten Gedanken erzeugte und das Verbor-
genste zutage fördern wollte. Hegel gab bei aller Tiefe der Einge-
bung äußerlicher Wissenschaftlichkeit, zerlegender Denkarbeit viel
mehr Raum und nahm der Philosophie wieder etwas von der
Weisheit. Während Hegel in den eingeschlagenen Bahnen fortfuhr,
lenkte aber Schelling in seinen späteren Jahren mit aller Macht zur
Innerlichkeit zurück und versenkte sich so tief in die Geheimnisse
des Geistes wie kein anderer in der neueren Zeit.
V.
V. Von den geschichtlichen Formen des Idealismus
Bei dem großen Reichtum der Fragen und Denkaufgaben des
Idealismus, von denen sich der Empirismus allerdings nicht träu-
men läßt, ist es nicht möglich, die geschichtlichen Formen des Idea-
lismus hier darzustellen. Um uns nicht zu verlieren und von den
Hauptaufgaben abzulenken, beschränken wir uns auf das Allerwich-
tigste. Wir / lassen die indische Philosophie beiseite, deren Be-
handlung freilich sachlich geboten wäre, und beschränken uns auf
den griechischen wie den deutschen Idealismus, übergehen aber auch
hierbei den vorplatonischen Idealismus, besonders Pythagoras, Par-
menides, Heraklit, da sie für unsere Zwecke allzu mangelhaft über-
liefert sind.
Demgemäß behandeln wir im Folgenden nur zwei Hauptformen
des entfalteten Idealismus: Die platonisch-aristotelische Philosophie