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sik hinführte. Die Unerkennbarkeit des Absoluten, die Kant be-

hauptete, war damit auch methodologisch aufgegeben, außer der

Ich- und der Naturphilosophie war die Metaphysik wieder als eige-

nes Fach begründet.

Nunmehr erst ist wieder eine Philosophie entstanden, in der sich

die Grundgestalt des entfalteten Idealismus aufweisen läßt. Die

G o t t e s l e h r e ist in der Erörterung der Identitätsphilosophie

über das Wesen des Absoluten angelegt. Die V e r m i t t l u n g e n

sind in den dialektischen Setzungsschritten ( + , —, ±) gegeben, de-

ren beständige Gestaltungen den „Ideen“ entsprechen. Die G e i -

s t e s p h i l o s o p h i e wird zuerst in der Ichlehre und Sitten-

lehre nach Fichtischer Art erschöpft, aber bald („Vorlesungen über

die Methode des akademischen Studiums“, 1803) reiht sich eine

o r g a n i s c h e S t a a t s l e h r e u n d G e s c h i c h t s p h i l o -

s o p h i e an, ebenso eine Verfahrenlehre aller Wissenschaften. Der

gesamten Geistesphilosophie und Verfahrenlehre hat aber Schelling

auch später wenig Mühe zugewendet

1

.

b.

Die Spätphilosophie Schellings

2

Die Aufgabe, die nach der Natur- und Identitätsphilosophie noch zu lösen war,

bestand wesentlich darin, diese Lehre von jedem Pantheismus zu be- / freien.

Denn das Absolute, das sowohl im Ich wie in der Natur zur Setzung gelangt,

ging doch eigentlich in dieser Setzung so weit unter, daß kaum mehr als die Iden-

tität beider übrigblieb. Damit war, wenn auch nur als „Anfangspunkt“, anstelle

des persönlichen Gottes ein U n p e r s ö n l i c h - A l l g e m e i n e s gesetzt — so

sehr ein solcher Gedanke andererseits auch dem Begriff des absoluten I c h , von

dem doch Schelling als Fichteschüler ausging, widersprach.

Um die Aufgabe zu lösen, bedurfte es nicht nur begrifflicher Wendungen. Um

von vorwiegend pantheistischer Naturanschauung zu einem klaren, begrifflichen

Theismus zu kommen, dazu bedarf es nicht weniger als einer anderen inneren

Haltung. Gleichsam eine Wiedergeburt vollzog sich in Schelling und war die

Grundlage eines Bruches auch im begrifflichen Gebäude. Die Schrift „Philosophie

und Religion“, 1804, sprach einen A b f a l l d e r I d e e n aus, einen Bruch,

welcher die Voraussetzungen dafür bilde, daß das Endliche aus dem Unendlichen

1

Siehe auch unten S. 279 ff.

2

Schelling: Untersuchungen über das Wesen der menschlichen Freiheit (1809);

Stuttgarter Privatvorlesungen (1810), beide in Schellings Werken, Abt. 1, Bd 7,

Stuttgart i960; Weltalter, Sämtliche Werke, Abt. 1, Bd 9, Stuttgart 1861 (jetzt

aus neuen Quellen herausgegeben von Manfred Schröter, München 1947); Philo-

sophie der Mythologie, Sämtliche Werke, Abt. 2, Bd 2, Stuttgart 1858; Philosophie

der Offenbarung, Sämtliche Werke, Abt. 2, Bd 3, 4, Stuttgart

I

858.

— Vgl. Con-

stantin Frantz: Schellings positive Philosophie, 3 Bde, Cöthen 1879—80.