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keit. Sie quantifiziert statt zu qualifizieren. In Wahrheit ist die Ar-
beitsmenge nicht an sich eine Wertmenge (nicht gleichsam eine
Wertsubstanz), sondern erlangt selbst erst Wert, und zwar insofern
sie eines der Mittel ist, die in der Wirtschaft gelten. Es sind dieselben
Gründe, die den Güterwert wie den Arbeitswert bestimmen. Wirt-
schaftlicher „Wert“ ist daher an sich kein Quantum, sondern ein
Rang —, der Rang der Leistungen im Gliederbau der Mittel für
Ziele.
(4)
Im besonderen ist auch die Lohntheorie Ricardos und sein
Begriff des Profites als Restgröße (Residualrente) verfehlt. Erstere
berücksichtigt nicht die Ergiebigkeit der Arbeit und nicht den Um-
stand, daß die Verteilung überhaupt der Leistungsgliederung folgt
1
;
letzterer ist überhaupt nur von der unrichtigen Arbeitswerttheorie
aus möglich. Aber außerdem ist
(5)
theoretisch unrichtig auch der Begriff der Differentialrente in
der Grundrentenlehre. Man muß vom Begriffe der führenden Lei-
stungen und vom Gesamtertrage der jeweils höheren (führenden)
Ganzheiten, man darf nicht vom einzelnen Grundstück ausgehen;
weder dieses noch die e i n z e l n e Arbeit schafft einen Ertrag. Da-
her ist auch die „Rente“ kein Abzug vom Arbeitsertrage anderer
2
.
(6)
Am verderblichsten hat die Lehre vom Eigennutz gewirkt,
da durch sie erst die Preislehre, als eine Lehre vom Zusammentref-
fen der Wirtschafter auf dem Markte, und die Erklärung der Wirt-
schaftserscheinungen als „automatischer“ Ergebnisse des sich dort
zeigenden Kräftespiels möglich war. In Wahrheit ist es aber nicht
der Eigennutz des Einzelnen, als einer rein subjektiven und indi-
viduellen „Kraft“, sondern es ist vielmehr der E i n g l i e d e -
r u n g s g r u n d in ein stets vorgegebenes Ganzes, was die Handlung
des Einzelnen jeweils zur wirtschaftlichen Handlung, das heißt zur
gliedhaften Leistung im Gesamtganzen der Wirtschaft macht. Es
genügt nicht der subjektive Wunsch reich zu werden, man muß den
objektiven Eingliederungserfordernissen der wirtschaftlichen Ganz-
heiten gemäß handeln, z. B. je nach den Erfordernissen des Leder-
und Schuhmarktes eine Leder- o d e r Schuhfabrik gründen, Ger-
ber o d e r Schuster werden. Daher: Subjektiver Eigennutz muß in
1
Siehe oben S. 110
1
2
Siehe oben S. 105
f